Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Bauern erwarten geringere Getreideernte – Forderung nach Hilfen für Landwirte
NEUFAHRN (lby) - Der Deutsche Bauernverband erwartet wegen der anhaltenden Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands erhebliche Ernteausfälle. Existenzen seien bedroht, vor allem wegen Ausfällen bei der Getreideernte, warnte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes.
Die Getreideernte wird laut Bauernverband mit 41 Millionen Tonnen unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre von knapp 48 Millionen Tonnen liegen. Wegen des schwierigen Wetters gab es einen außergewöhnlich frühen Erntebeginn. Die Körner seien nicht aus- reichend gereift und viel zu klein. Teilweise sei die Ernte gar nicht eingeholt, sondern gleich gehäckselt worden, hieß es.
Rukwied verlangte für die Landwirte Hilfe bei ihrer Liquiditätssicherung. Sie müssten in wirtschaftlich guten Zeiten steuerfreie Rücklagen zum Risikoausgleich bilden können. Die wirtschaftliche Situation für die Landwirte werde angesichts der geringeren Erntemenge und der nicht entsprechend steigenden Preise schwierig werden.
In Deutschland wird Getreide auf 6,25 Millionen Hektar angebaut, etwa so viel Fläche wie im Vorjahr. Beim Winterweizen ist die Fläche um sechs Prozent zurückgegangen. Bei Winterraps, der auf etwa 1,3 Millionen Hektar steht, mussten die Erwartungen bei der Ernte auf 2,9 Tonnen pro Hektar reduziert werden. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre waren es bei Deutschlands bedeutendster Ölpflanze 3,8 Tonnen. Auch Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben, die erst im Herbst geerntet werden, macht der Wassermangel zu schaffen.