Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Immer mehr Chancen auch mit Hauptschulabschluss
Ausbildungsberufe mit Elektronik sind sehr begehrt. „In den Berufen bilden attraktive Unternehmen aus und Digitalisierung ist in aller Munde. Daraus schließen die angehenden Azubis zu Recht, dass sie gute Chancen für die Zukunft haben“, sagt Andrea Bosch, Geschäftsführerin Beruf und Qualifikation bei der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart. IHKs sind zuständig für die Ausbildung in Industrie, Dienstleistung und Handel.
Die Nachfrage der Unternehmen nach Auszubildenden in Elektronikberufen sei hoch. Über alle Berufe hinweg stagnieren die Ausbildungszahlen, in den Elektroberufen steigen sie tendenziell an. In Elektronik, Mechatronik und KfzMechatronik sind die Lehrlingszahlen von 1350 im Jahr 2012 auf 1550 im vergangenen Jahr im Bezirk der IHK Region Stuttgart angestiegen. „Es finden Verschiebungen zwischen den Berufen statt. Bei kaufmännischen Ausbildungsberufen wie Bankkaufmann geht die Anzahl an Azubis zurück.“Elektronik setzt technisches Verständnis voraus und oft einen mittleren Bildungsabschluss. „Wobei in manchen Unternehmen ein Umdenken stattfindet und ein ordentlicher Hauptschulabschluss zunehmend gerne gesehen wird, weil diese Auszubildenden nach Ende ihrer Lehrzeit als Facharbeiter im Betrieb bleiben und nicht gleich kün- digen, um zu studieren.“Viele Abiturienten entschließen sich dagagen, eine Studium anzuhängen. Die Ausbildungsvergütung in einem Elektronikberuf beträgt nach Metall- und Elektrotarifvertrag 977 Euro im ersten, 1034 Euro im zweiten und 1125 Euro im dritten Lehrjahr. „Wer einen ordentlichen Ausbildungsabschluss macht, wird auch übernommen“, sagt Bosch. Das Einstiegsgehalt als Facharbeiter liegt zwischen 35 000 Euro und 40 000 Euro jährlich.