Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Nellingen ist beim Online-Handel dabei
Gemeinderäte stimmen einhellig für Teilnahme am kommunalen Verbund
NELLINGEN - Die Gemeinde Nellingen wird am Ideenwettbewerb „Lokaler Online-Marktplatz“teilnehmen. Dies haben die Ratsmitglieder in ihrer Sitzung in dieser Woche einstimmig beschlossen. Zwischen 2000 und 3000 Euro kommen dabei an Kosten auf die Gemeinde Nellingen zu, eine „vertretbare Summe“, wie Bürgermeister Franko Kopp meinte: „Wir sehen es als kleine Wirtschaftsförderungen für unsere Händler und Geschäftsleute im Ort.“
Nellingens Bürgermeister Franko Kopp wie auch Gemeinderat Herbert Bühler, der zugleich der Vorsitzende der Nellinger Wirtschaftsvereinigung ist, erläuterten die Hintergründe zu dem Ideenwettbewerb „Lokaler Online-Marktplatz (LOM)“, den Geschäftsleute und die Stadt Laichingen einführen möchten.
Dazu suchen sie Partner bei den Umlandgemeinden der Region, denn nach zwei Jahren müssen die teilnehmenden Kommunen 25 000 Euro im Jahr aufbringen. Das Geld werde dann auf den lokalen Verbund umgelegt, den wohl die Stadt Laichingen sowie die Gemeinden Nellingen, Merklingen, Berghülen und Westerheim bilden werden.
Gemeinsam werben
Ein gemeinsames Online-Portal wollen sich die Gemeinden schaffen lassen, auf dem dann Firmen, Geschäfte und Unternehmen ihre Produkte anbieten können. Dabei handle es sich nicht um einen Onlineshop, sondern um ein Suchportal, betonten Kopp und Bühler. Der Anstoß zu dem Online-Handel komme vom Verbraucherschutzministerium im Stuttgart, das die lokalen Händler und Hand- werker in Zeiten des zunehmenden Internetverkaufs stärken möchte. Das Ministerium fördere das Kon- zept unter dem Motto „Local first“mit rund 200 000 Euro. Der Fördersatz betrage bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten, wobei Dienstleistungsund Handwerksbetriebe sowie Behörden angesprochen seien, erklärte Kopp. Der kommunale Anteil müsse vom dritten bis zum fünften Jahr aufgebracht werden, das Projekt laufe insgesamt fünf Jahre.
Zu den Kosten erläuterte Bürgermeister Franko Kopp: Finanziell wäre es erforderlich, dass die kommunale Seite einen Zuschuss für die Projektjahre drei, vier und fünf bei einer maximalen Gesamtsumme von 25 000 Euro leiste. Auch der Einzelhandel sei aufgerufen, Finanzmittel für die Vorbereitungen, die Einrichtung und den Betrieb der Plattform in die Hand zu nehmen. Seitens der Stadt Laichingen werde vorgeschlagen den jährlich notwendigen Zuschussbetrag auf die Anzahl der teilnehmenden Einzelhändler und Dienstleister zu verteilen und die restlichen 50 Prozent über die Einwohnerzahl der teilnehmenden Kommunen abzurechnen. Klar sei dabei, dass die Stadt Laichingen den „größten Brocken“der Kosten zu tragen habe, sagte Kopp.
„Wir wollen mit der neuen Homepage beim Abrufen in der Suchmaschine im Internet weit vorne stehen, und das ist nur in einem Verbund möglich“, erklärte Herbert Bühler und machte deutlich, dass mit dem Beitritt in den lokalen OnlineHandel keine Mitgliedschaft bei der Wirtschaftsvereinigung Laichingen verbunden sei.