Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Von Halleluja bis zur Zauberflöte
Die Deutsche Schülerakademie glänzt einmal mehr mit einem Konzert in Urspring
URSPRING - Zur 16-tägigen Deutschen Schülerakademie in Urspring gehört neben der Wissenserweiterung immer auch das Musizieren. Die begabten Teilnehmer gaben am Donnerstagabend ein öffentliches Konzert mit Gesang und Instrumentalauftritten, das zum einen sehr interessant besetzt war und andererseits sehr gut besucht. Gesamtleiterin Vanessa Zuber stimmte das Publikum in der voll besetzten ehemaligen Klosterkirche darauf ein, was folgen sollte: „Das Experiment ist geglückt.“Großer bis hin zu Riesenapplaus für die einzelnen Vorträge bestätigte das Gelingen.
Die in- und ausländischen Teilnehmer der Deutschen Schülerakademie, die an ihren Heimatschulen der gymnasialen Oberstufe angehören und trotz Ferien ihren Wissensdurst anstelle von Urlaubslust ausleben wollen, traten den Beweis an, dass begabte Jugendliche sich Herausforderungen stellen und diese auch meistern. Und das eben auch in einer unterrepräsentierten Disziplin wie dem Chorgesang, der derzeit insbesondere bei der Jugend mehr dem Ende als einer allgemeinen Renaissance entgegen geht.
„Nie hab’ ich so etwas gehört noch gesehen.“Mit diesen Worten aus Mozarts „Zauberflöte“startete der Jugendchor seinen Programmteil und machte neugierig auf sich. Rund 40 Jungen und Mädchen machten in dem großen Chor mit. Sie präsentierten anschließend das ergreifende „Hallelujah“von Leonard Cohen und trauten sich „Bohemian Rhapsody“von Queen zu, was zurecht mit dem stärksten Applaus des Abends belohnt wurde. Weil das Experiment wirklich gelungen ist, bekamen alle Schüler überhaupt sehr viel Applaus.
Von den 93 Sommerakademieschülern beteiligte sich etwa die Hälfte aktiv am Konzert und wurde mit reichlich Beifall belohnt. Das ging so vom eröffnenden Harfensolo bis zum etwa 20 Personen zählenden Klezmer-Orchester-Auftritt. Solo traten auch eine Querflötistin und eine Pianistin auf sowie eine Sängerin, die „Gretchen am Spinnrad“intonierte.
Für das Schülerakademiekonzert taten sich außerdem Kammervokalensemble mit einem Dutzend Sängerinnen und einem halben Dutzend Sängern zusammen. Die Sängerinnen trugen französische und einen deutschen Titel aus dem Film „Die Kinder des Herrn Matthieu“vor, die kleinere Formation sang von Händel das „Lascia ch’io pianga“(Lass mich weinen).
Das Klezmer-Orchester, das nach Gehör die Titel einstudiert hatte, brachte die jüdisch-balkanische Musik bestens an die Zuhörerschaft und drei Mädchen starteten einen Reihentanz durch die Kirche, in den sich Zuhörer einreihen durften.
Dem gelungenen Konzert folgte ein Stehempfang mit alkoholfreiem Sekt. Die Spenden wurden zu gleichen Teilen an die gastgebende Urspringschule und an die Deutsche Schülerakademie verteilt.