Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Neu fürs Heimkino
1 Drama: Lady Bird
Fünf Oscar-Nominierungen konnte „Lady Bird“vorweisen, wobei Greta Gerwig gleich dreimal nominiert war. Das allerdings nicht etwa in der Rolle als Schauspielerin, für die man sie bisher vor allem kannte, sondern als Regisseurin und Drehbuchautorin sowie für den besten Film. Zwar verwandelte sich keine dieser Nominierungen in eine Trophäe. Das ändert aber nichts daran, dass der Film ein höchst beachtliches Regiedebüt und ein sehr gelungenes Stück über das Erwachsenwerden ist. Schon mit „Frances Ha“zeigte Gerwig 2012 ihr Gespür für äußerst lebensnahe Charaktere. Dieses Mal übernimmt Saoirse Ronan die Hauptrolle und spielt als Christine McPherson eine Teenagerin, der das spießige Leben im kalifornischen Sacramento gründlich zum Hals raushängt. Daher verpasst sie sich selbst den Namen „Lady Bird“und strebt nach dem Ende der Schule möglichst schnell an die, wie sie meint, kulturell weiter entwickelte Ostküste. Das führt zu fortwährenden Konflikten mit Mutter Marion (Laurie Metcalf) – und auch im Freundeskreis und in der Liebe geht es mächtig turbulent zu … Als Extras gibt es einen Audiokommentar von Gerwig und Chefkameramann Sam Levy sowie eine rund viertelstündige Dokumentation zur Filmentstehung. (rot)
2 Horror: A Quiet Place
Geräusche spielen in Horrorfilmen traditionell eine große Rolle. Oft künden sie Unheil an oder verstärken die Schreckmomente für die Zuschauer. In „A Quiet Place“wird diese Bedeutung noch einmal erhöht, denn hier können sie tatsächlich töten. Schließlich wurde die Welt von Außerirdischen erobert, und die verfügen über ein extrem feines Gehör. Wer überleben will, muss sich also der Entdeckung der Stille widmen. Die Familie Abbot gehört dazu und hat es bei der Vermeidung jeglichen Lärms sehr weit gebracht. So bewegt man sich nahezu lautlos und verständigt sich über Gebärdensprache. Doch dann wird Mutter Evelyn (Emily Blunt) schwanger – und wie soll man ein Kind ohne Geräusche zur Welt bringen und aufziehen? Kaum zu glauben, dass hinter dem so effektiven wie hoch spannenden Thriller John Krasinski steckt, der brave Sympathieträger aus der Comedy-Serie „The Office“. Neben der Regie hat er auch gleich die Hauptrolle übernommen. Als Extras gibt es drei gelungene Dokumentationen mit aussagekräftigen Titeln: „Die Erschaffung der Stille“bietet einen Blick hinter die Kulissen der Filmproduktion, „Der Klang der Dunkelheit“Infos zur Tonbearbeitung, und „Ein Grund zum Schweigen“widmet sich den visuellen Effekten. (rot)