Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Nochmals Knupfer-Bilder zu haben
Förderverein St. Stephanus verkauft Kunstwerke des verstorbenen Künstlers
WESTERHEIM - Die St. Stephanuskirche von Westerheim verwandelt sich an diesem Sonntag in ein Kunsthaus. Weitere Werke von Karl Knupfer (1925 bis 1996), früherer Künstler aus Westerheim, kommen quasi „unter den Hammer“. Sie können am Sonntag, 26. August, bei einer „Schnäppchen- und Käffchenjagd“in St. Stephanus bestaunt und erworben werden.
Von den Exponaten des früheren Künstlers konnte bereits im Herbst des vergangenen Jahres eine Vielzahl an die Frau beziehungsweise den Mann gebracht werden. Nun werden die damals nicht verkauften Werke und noch weitere einmal mehr ausgestellt und zum Kauf angeboten. „Wer zugreift, der hat das Bild“, sagt Dietmar Baumeister, ein stellvertretender Vorsitzende des Fördervereins St. Stephanus. „Wir haben noch jede Menge Bilder und auch Skulpturen im Angebot. Da haben die Besucher noch eine große Auswahl.“
Auf eine Stückzahl will sich Dietmar Baumeister nicht festlegen, da viele Bilder noch in Schachteln verpackt liegen und bei der ersten Ausstellung gar nicht ausgestellt werden konnten. „Karl Knupfer hat unwahrscheinlich viel gemalt. Er war ein sehr fleißiger und engagierter Künstler“, erklärt Baumeister. Aquarelle und Ölbilder, aber auch Skulpturen und einzelne Zeichnungen werden präsentiert. Einige der Bilder werden aufgehängt, andere auf vielen Tischen ausgelegt. „Wir können gar nicht alle Bilder aufhängen, es sind so viele“, erklärt Baumeister.
An diesem Samstag treffen sich Mitglieder des Fördervereins St. Stephanus, um die sogenannte Schnäppchenjagd und Ausstellung vorzubereiten. Wohl in drei Preiskategorien von 20 Euro an aufwärts werden die Kunstwerke zum Kauf angeboten. „Wer als Erster zugreift, der hat das Bild oder die Skulptur“, erläutert das Mitglied des Fördervereins. Doch nicht nur Bilder sind zu haben, sondern auch viele Bilderrahmen aus dem Nachlass von Dietmar und Armin Knupfer, den beiden Söhnen von Karl Knupfer. Sie haben die vielen Kunstwerke dem Förderverein St. Stephanus schon im vergangenen Jahr vermacht, damit dieser sie veräußern kann.
Mit dem Kauf eines Bildes oder einer Skulptur wird ein weiteres Mal die Restaurierung der historischen Schäfer-Orgel in der Ortskirche unterstützt. „Seine künstlerischen Arbeiten wollte der Maler und Bildhauer ursprünglich nie vermarkten“, erklärt der Vereinsvorsitzende Bernhard Schweizer. Doch die Idee und der Verkauf der Bilder durch den Förderverein, das sei schon 1991 gereift und entstanden, also noch zu Lebzeiten von Karl Knupfer. Er wollte mit seinen Bildern noch etwas Gutes tun und seine Heimatgemeinde und speziell die St. Stephanuskirche unterstützen. Karl Knupfer war über viele Jahre Lehrer in Westerheim, bevor er sich ganz der Kunst verschrieb und in ihr Erfüllung fand. Besonders liebte er es, Menschen und Naturstimmungen einzufangen.
Er habe zwar Auftragsarbeiten angefertigt, aber viele seine Exponate verschenkt, erklärt Schweizer. „In vielen Westerheimer Wohnungen hängt oder steht heute ein Karl Knupfer und kann bewundert werden“, meint er schmunzelnd. „Die Originalität seines Wirkens ist auch dadurch gekennzeichnet, dass es Karl Knupfer wie kaum ein anderer verstanden hat, die Charaktere der einheimischen Bevölkerung zeichnerisch darzustellen“, erklärt Schweizer. Aus der Hand des Künstlers würden viele Zeichnungen und Aquarelle stammen, die die Originale des Westerheimer Dorflebens trefflich beschreiben.
Doch nicht zur zum Kauf von Bildern lädt der Förderverein St. Stephanus am Sonntag in der Zeit von 12 bis 17 Uhr ein. Er bietet auch eine sogenannte „Käffchenjagd“: Vor der Kirche im Hof zwischen Kirche und Haus des Gastes können sich die Gäste bei Kaffee und Kuchen niederlassen und stärken. Fleißige Frauen des Fördervereins werden leckere Kuchen und Torten servieren.