Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Apfelbäume tragen reichlich Früchte
Werner Reule aus Merklingen empfiehlt, Äste zu stützen – Ernte beginnt zwei Wochen früher
MERKLINGEN - Viele Apfelbäume lassen momentan ihre Äste hängen. Es gibt reichlich Obst. Deswegen gibt es Einiges zu beachten. Was, das weiß Werner Reule vom Obst- und Gartenbauverein in Merklingen.
Die Apfelernte beschäftigt den 66-Jährigen. Der Merklinger ist fleißig dabei, das Kernobst aufzulesen. Dass die Bäume so reichlich Äpfel tragen, sei für ihn nicht verwunderlich. „Im vergangenen Jahr hatten wir so gut wie gar nichts. Der Baum regeneriert sich immer mal wieder. Das kommt dann noch zum Wetter dazu“, sagt er. Die Wetterlage ist laut Reule ausschlaggebend. „Wir hatten im Frühjahr keinen Frost, so dass die Blüte super gut war“, zeigt der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins auf. Problem sei aber nun: „Es fehlt uns der Regen, also die Feuchtigkeit. Dadurch haben wir lauter kleine Äpfel.“Die Qualität dürfte aber durchaus passen. „Es gab ja Sonne satt und die Sonne gibt die Süßigkeit“, erklärt Reule. Deswegen rechnet er auch mit einer guten Ernte.
Hilfe für die Bäume
Dennoch bräuchten die Bäume gerade jetzt Hilfe. „Bei mir ist ein alter Baum umgefallen. Er war etwa 100 Jahre alt. Ich habe ihn schon seit einigen Jahren beobachtet“, sagt Reule. Zum schlechten Zustand des Baumes sei nun noch die Fülle der Äpfel hinzugekommen. „Ich habe 360 Kilogramm Obst davon gesammelt“, so der 66-Jährige.
Wer derzeit in die Natur schaue, dem falle auf: „Auf den Bäumen ist einfach gewaltig viel drauf. Deswegen empfehle ich, die Äste abzustützen, so dass nicht noch mehr bricht und runter stürzt“, gibt Werner Reule einen Tipp. Logisch und nachvollziehbar sei schließlich, dass ein Baum das Gewicht durch die tragenden Äpfel nicht mehr halten könne. Sein nun umgefallener Baum sei ein Beispiel. „Ich werde jetzt einen Neuen pflanzen“, so Reule.
Die ersten Fallfrüchte hat der Merklinger schon entsorgt. „Ich habe sie zum Grüngut gebracht. Ab jetzt ist das dann aber anders, denn nun wird das Obst ja bei Fruchtsäfte Burkhardt angenommen“, erzählt der 66-Jährige. Viele würden die Äpfel einfach unter dem Baum liegen lassen. Genau das sei falsch. „Wenn man das Obst liegen lässt, kann es sein, dass im nächsten Jahr dann Krankheiten auftreten. Zum Beispiel durch Ungeziefer. Wenn man alles sauber hält, dann kann eigentlich nichts passieren“, empfiehlt der Vorsitzende des Merklinger Obst- und Gartenbauvereins.
Die Ernte beginnt
Jakob Fischer und Gravensteiner: Diese Sorten seien jetzt reif und für die Ernte bereit. „Mit der Ernte sind wir jetzt zwei Wochen früher dran als normal“, zeigt Werner Reule auf. Auch eine Auswirkung des Wetters. Bis Ende Oktober geht es weiter – mit den unterschiedlichsten Sorten. Als einer der letzten Sorten wird der Boskop geerntet. „Der kommt im Oktober und lässt sich dann auch gut lagern“, weiß der 66-Jährige. Auch er lagert das Obst ein, um im Winter immer auf frische und gute Qualität zurückgreifen zu können.
„Wenn ich ernte und einlagere, dann reichen mir die Äpfel verschiedener Sorten gut bis März“, berichtet Reule weiter. Das Obst ist einfach gut für die Gesundheit. Zum Beispiel für die Verdauung. Der Apfel sei ein wahrer Alleskönner mit einer durch den hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt positiven Wirkung auf die Gesundheit, den vielen verschiedenen Sorten und so auch Geschmacksrichtungen oder auch als Durstlöscher.
Der Obst- und Gartenbauverein erhielt von der Gemeinde im Südosten der Kommune eine Fläche zur eigenen Verfügung, auf der 72 Bäume angepflanzt sind. Neben Apfelbäumen reifen auch Birnen und Zwetschgen. Die acht Jahre jungen Pflanzen sind teilweise ebenfalls gut bestückt. „Man sagt, dass ab fünf Jahren der Hochstamm trägt“, so Reule. Problem: Die Lage der Streuobstwiese sei nicht ganz ideal, da dort immer viel Wind wehe. „Die Bäume müssen jetzt erst robust werden. Aber das wird“, zeigt sich Werner Reule zuversichtlich und freut sich darauf, die Entwicklung mitverfolgen zu können.
Wer möchte, kann seine Äpfel bei Burkhardt Fruchtsäfte verkaufen. Das Unternehmen sitzt an der Steiglesstraße 10 in Machtolsheim. Die Früchte können auch gegen Säfte oder Gutscheine eingetauscht werden. Die Obstanlieferung ist montags bis samstags in der Zeit von 7 bis 17 Uhr möglich. Burkhardt freue sich über jede Obstanlieferung und nehme auch gerne Bio-Äpfel an. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 07333 / 969614 oder auch unter
www.burkhardt-fruchtsaefte.de