Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Historiker Wolf-Dieter Hepach ist tot
ULM (köd) - Wenn es um Fragen der Stadtgeschichte und der Wirtschaftsgeschichte Ulms ging, wusste Wolf-Dieter Hepach meist die Antwort. Der promovierte Historiker, ein kluger und belesener Mann mit Humor, freundlich, gewichtig und auch optisch nicht zu übersehen, liebte die Geschichte und ihre Vermittlung. Seine Stimme ist jetzt verstummt: Hepach starb kurz vor seinem 79. Geburtstag in Ingolstadt. Das Wissen des gebürtigen Blausteiners bleibt in einer ganzen Reihe fundierter, pointierter und unterhaltsamer Bücher und Bildbände erhalten. Sein Name steht auch für den Bau der Oberen Stube, dem Haus der Museumsgesellschaft.
Hepach besuchte das KeplerGymnasium und machte dort 1959 sein Abitur. In den 50er Jahren war der groß gewachsene Mann einer der ersten Basketballspieler in der Stadt. Von 1967 an unterrichtete er am Ulmer Mädchengymnasium, dem heutigen Hans-und-Sophie-SchollGymnasium. Später wechselte er ans Kepler-Gymnasium, dessen Schulleiter er bis zu seinem Ruhestand 2004 22 Jahre lang war.
Für sein gesellschaftliches Engagement wurde Hepach 2013 mit der Ulmer Bürgermedaille ausgezeichnet, zuvor war er mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg geehrt worden. 2010 erhielt er die Ehrenmedaille der Uni Ulm, deren Geschichte er grundlegend aufgearbeitet hat. Seit 1990 stand Hepach der Ulmer Museumsgesellschaft vor; er war Mitglied der Donaufreunde und der Universitätsgesellschaft.