Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Laichingen soll Kunstrasenplatz kriegen
Sondersitzung des Gemeinderats – Mittel vom Bund sollen es möglich machen
LAICHINGEN - Für die Laichinger Fußballabteilung wäre es wie Weihnachten und Ostern zusammen: Die Stadtverwaltung setzt sich dafür ein, dass der ungeliebte Hartplatz (rote Erde) durch einen Kunstrasenplatz ersetzt wird. Eigens hat die Verwaltung deshalb eine Gemeinderatssitzung einberufen. Der Rat muss grünes Licht geben, dass die Stadt beim Bund einen entsprechenden Zuschussantrag stellen kann. Denn nur mit möglichen Geldern aus Berlin wäre das Projekt für die Stadt zu stemmen. Für die Fußballer wäre es: ein Meilenstein.
Nicht nur für die Fußballer wäre ein Kunstrasenplatz ein Segen. Granit Nikqi von der Fußball-Abteilungsleitung verweist darauf, dass die Trainingsbedingungen für den Fußballnachwuchs gelinde gesagt dürftig seien. Folge: Junge Kicker kehrten dem Verein regelmäßig den Rücken, werden von Eltern in anderen Vereinen angemeldet. Es fehle nicht nur an Platz, auch der Laichinger Hartplatz – es wird auf roter Erde gespielt – sei Eltern ein Dorn im Auge. „Die Verletzungsgefahr auf solch’ einem Platz ist höher“, sagt Granit Nikqi und ergänzt: „Auf Erde kickt heute keiner mehr.“
Doch bis zu einem Kunstrasenplatz (dieser könnte dann den Hartplatz ersetzen) müssen noch Hürden überwunden werden. Die höchste: Der Bund in Berlin muss dem entsprechenden Förderantrag der Stadt zustimmen. Denn bezahlen lassen will sich diese den neuen Platz (Kosten: rund eine halbe Million Euro) fast ausschließlich vom Bund. Sie selbst müsste zehn Prozent der Kosten tragen.
Dass die Chancen nicht schlecht stehen liegt daran, dass im aktuellen Bundeshaushalt Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro bereitgestellt wurden, mit denen explizit kommunale Sportstätten gefördert werden sollen. Laichingens Bürgermeister Klaus Kaufmann rät: „Daumendrücken.“Ob und in welcher Form Laichingen zum Zug kommen kann, ließe sich, so Kaufmann, aber nur schwer einschätzen.
Zumal der Kunstrasenplatz nicht der einzige Laichinger Wunsch ist. Im Zuge des Förderprogramms will die Verwaltung auch Förderanträge stellen zur Sanierung des Bolzplatzes „Beim Käppele“, zur Sanierung der DSH, für die Umzäunung des Kleinspielfelds sowie für die Sanierung des Rasenplatzes (Waldstadion). Knapp fünf Millionen Euro teuer sind diese Wünsche unterm Strich, wobei fast vier Millionen allein für die DSH draufgehen würden.
Fußballer wollen sich beteiligen
Beantragen kann die Verwaltung die Förderung nur, wenn der Laichinger Rat grünes Licht gibt. Deshalb hat sie für Montag, 17. September, (18 Uhr) eigens eine Gemeinderatssitzung angesetzt. Einziger Punkt (neben Bekanntgaben und Anfrage): die Sportstättenförderung.
Wie wichtig den Fußballern ein Kunstrasenplatz wäre, verdeutlicht deren Zusage, sich ebenso finanziell zu beteiligen. Der Platz hätte Vorteile. Man müsste ihn nicht mähen, keine Linien nachziehen und wenn es schneit, könne der Schnee weggeschippt werden. Granit Nikqi kennt sich aus, in Merklingen betreibt er die Soccer Arena (mit Kunstrasen). Er und die Fußballer würden sich aber noch aus einem anderen Grund sehr über den neuen Platz freuen: Er wäre ein schönes „Geschenk“zum 100. Geburtstag, den die Fußballabteilung 2021 feiert. Vielleicht kicken die Laichinger dann auch nicht mehr in der für eine Stadt wie Laichingen unterklassigen Kreisliga B. Aktuell sieht es gut aus, der TSV steht vorne in der Tabelle. Nikqi sagt: „Der Aufstieg ist Pflicht.“