Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Avengers: Infinity War 3D
Irgendwann muss das Prinzip der permanenten Steigerung bei den Superheldenfilmen doch mal an seine Grenzen kommen – könnte man zumindest meinen. Aber Marvel denkt gar nicht daran, einen Gang zurückzuschalten und versammelt in „Infinity Wars“praktisch sein gesamtes Comic-Universum. Das bedeutet: mehr als 20 Heldenfiguren von den Avengers bis zu den Guardians of the Galaxy, zahlreiche Nebencharaktere und zweieinhalb Stunden Laufzeit. Dass man von dem Spektakel doch nicht vollends erschlagen wird, ist eine beachtliche Leistung der regieführenden RussoBrüder Anthony und Joseph. Zudem rückt der Film neben den Helden klugerweise den Superschurken in den Fokus. Titan Thanos (sehr überzeugend: Josh Brolin) will die sechs Infinity-Steine an sich reißen, die ihm gottähnliche Macht verleihen.
Der Film nimmt sich Zeit, auch auf die Motivation und Persönlichkeit von Thanos einzugehen und verleiht diesem so starke Kräfte, dass das Geschehen eine neue Fallhöhe erreicht: Mit dem Tod eines Superhelden muss hier jederzeit gerechnet werden. Trotz der Länge weist „Infinity War“wenig Leerlauf auf, zu einem Ende findet der Film aber auch nicht – im Frühjahr 2019 soll die Fortsetzung folgen. Das 3D ist gelungen beide Blu-Ray-Versionen bieten rund 45 Minuten Bonusmaterial, darunter zusätzliche Szenen, kürzere Dokus und Pannen vom Dreh. (rot)