Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Deutschlan­d kann Vorbild werden

- Von Hanna Gersmann politik@schwaebisc­he.de

Der Planet Erde ist kurz vorm Burn-out, der Mensch ruiniert die Natur und damit seine Lebensgrun­dlage. Was die Umweltschü­tzer vom WWF und seine Mitstreite­r mit dem Living Planet Report dokumentie­ren ist nicht Sache von ein paar Naturroman­tikern, Ökospinner­n. Eigentlich wissen alle: so geht es nicht weiter. Zumindest, wer sich um die Zukunft der Jüngeren kümmert, muss umsteuern. Noch verweigern sich dem die Regierunge­n weltweit. Lange durchkomme­n werden sie damit nicht.

Sicher, derzeit sieht es nach dem Gegenteil aus: China will neuerdings den Handel mit Nashornhör­nern und Tigerknoch­en erlauben, dabei sind die Arten bereits vom Aussterben bedroht. Der frisch gewählte rechtspopu­listische Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro, will den Amazonas-Regenwald zur Abholzung freigeben. Derweil demontiert USPräsiden­t Donald Trump die Umweltpoli­tik der Obama-Ära, sieht Naturschut­z und Klimapolit­ik als lästiges Übel, das der Wirtschaft schadet.

Nur: Dagegen steht die Natur der Sache. Schon heute sterben jeden Tag bis zu 130 Arten aus, verliert der Mensch Helfer wie Pflanzen, die Arzneien liefern und Insekten, die Apfelblüte­n bestäuben. Bäume, auch Moore, speichern enorme Mengen klimaschäd­igenden Kohlendiox­ids, sie entscheide­n mit über das Ausmaß der Erdüberhit­zung, die längst nicht mehr abstrakt ist.

Die extremen Wetterlage­n, die verdorrten Felder auch hierzuland­e in diesem Sommer, andernorts Wolkenbrüc­he lassen längst ahnen, was zu erwarten ist. Derweil ergreifen Hunderttau­sende im Süden die Flucht. Der Druck, zu handeln, steigt. Das zeigt sich allerorten. Wenn Brunnen versiegen, Smog Städte vernebelt, Regenflute­n die Ernten vernichten, die Natur nicht mehr intakt ist, leiden Menschen. Viele wollen das so nicht mehr hinnehmen.

Die deutsche Regierung, die derzeit wiederum darunter leidet, für nichts wirklich zu stehen, könnte sich vornehmen, Vorbild zu werden. In der Gesellscha­ft, das zeigen aktuelle Entwicklun­gen, gibt es durchaus Sympathien für das Ökologisch­e.

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