Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Wehr rettet Schüler aus brennendem Chemiesaal
Martinshörner sind in Blaubeuren zu hören: Ehrenamtliche Einsatzkräfte üben den Ernstfall
BLAUBEUREN (sz) - Martinshörner waren am Wochenende in der Blautopf-Stadt zu hören. Grund dafür war ein simulierter Brand im Chemiesaal der Gemeinschaftsschule. Die Freiwillige Feuerwehr Blaubeuren rückte daher mit einem massiven Kräfteaufgebot in das Schulzentrum aus. „Ein Albtraum für die Einsatzkräfte, wenn es im Schulgebäude brennt“, kommentiert Kommandant Uwe Ziegler das Szenario der Hauptübung der Feuerwehrabteilung Stadt. „Gerade deswegen üben wir an diesem Objekt und testen die optimalen Rettungsoptionen“, ergänzt er.
Atemschutz wird nötig
Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte drangen unter schwerem Atemschutz in das Gebäude vor, um, so die Annahme, vom Rauch eingeschlossene Menschen zu retten. Da im Einsatzfall Rauch die Sicht stark einschränkt und ein Vorankommen nur tastend und suchend möglich ist, erhielten die vordringenden Kräfte zusätzlich ein abgedunkeltes Spezialvisier. „Wenn es brennt, herrscht fast Nullsicht. Die Atemschutztrupps können so diese Situation kennenlernen“, erklärt der stellvertretende Kommandant Heiko Burr.
Zeitgleich retteten die Helfer im Außenbereich Menschen über tragbare Leitern und mittels einer Drehleiter. Sieben Personen konnten so innerhalb kürzester Zeit durch die Feuerwehrkräfte gerettet werden.
Für besondere Aufmerksamkeit sorgte ein Sprungretter. Vom Feuer eingeschlossene Personen können sich aus begrenzter Höhe durch einen Sprung in das Rettungspolster unverletzt retten. Während der Übung wurde diese Situation laut Mitteilung der Feuerwehr anhand einer Puppe simuliert, die dafür aus dem ersten Obergeschoss abgeworfen wurde. Der Blaubeurer Bürgermeister Jörg Seibold (parteilos) war ebenfalls vor Ort und bedankte sich bei den Einsatzkräften für ihr „beherztes Eingreifen, trotz des einsetzenden Schneefalles“. Er habe die ehrenamtliche Bereitschaft zur Rettung von Mitbürgern hervor gehoben und sei vom Übungsablauf positiv beeindruckt.