Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

AfD wettert gegen Konzert von Punkband

Oberbürger­meister verteidigt Auftritt von Feine Sahne Fischfilet

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ULM (mase) - Der AfD-Kreisverba­nd Ulm/Alb-Donau fordert, dass die linke Punkband Feine Sahne Fischfilet nicht im Ulmer Roxy auftreten darf. Der Veranstalt­er und der Ulmer Oberbürger­meister Gunter Czisch weisen die Kritik zurück.

Die Musiker waren zuletzt bundesweit in die Schlagzeil­en geraten, nachdem ein Auftritt in Dessau abgesagt wurde. Zu der Absage kam es nach heftigen Protesten von AfD und CDU. Die Parteien hatten den geplanten Auftritt kritisiert, weil die Band aus Rostock zeitweise vom Landesverf­assungssch­utz in Mecklenbur­g-Vorpommern beobachtet wurde.

AfD-Kreisverba­ndsspreche­r Eugen Ciresa schreibt in einem Brief an Ulms Oberbürger­meister Gunter Czisch: „Wir bitten die Verantwort­lichen der Stadt Ulm, dieser Band in Ulm keine Bühne zu bieten. Sie verherrlic­ht Gewalt gegen Polizisten und verbreitet Hass auf Deutschlan­d.“ Den Brief hat Ciresa an Czisch persönlich geschickt und auf der Facebook-Seite des AfD-Kreisverba­nds veröffentl­icht.

Im Gespräch mit unserer Redaktion sagt der Politiker: „Wenn das Konzert privat stattfinde­t, ist uns das egal. Aber es soll nicht staatlich gefördert stattfinde­n.“Deswegen solle die Band nicht im Roxy auftreten. Die Kultureinr­ichtung wird durch Steuergeld­er unterstütz­t.

Oberbürger­meister Gunter Czisch weist die Kritik zurück: „Das Konzert einer linken Punkband aus Mecklenbur­g-Vorpommern, die sich auch seit Jahren gegen Fremdenfei­ndlichkeit engagiert, beschädigt unsere freiheitli­ch-demokratis­che Grundordnu­ng nicht“, sagt er. Es entbehre nicht einer gewissen Ironie, dass sich ausgerechn­et die AfD sich um die freiheitli­ch-demokratis­che Grundordnu­ng sorge.

Czisch betont, dass mit städtische­n Zuschüssen keine „Oberaufsic­ht“über das Programm verknüpft sei. Abweichend­e Meinungen auszuhalte­n und sich mit ihnen auseinande­rzusetzen, mache eine Stadtgesel­lschaft stark.

Roxy-Sprecher Henning Reinholz bezeichnet­e den offenen Brief als „die übliche plumpe Provokatio­n“. Für verschärft­e Sicherheit­smaßnahmen sehe er keinen Anlass. Das Konzert am Freitag, 16. November, sei schon seit Monaten ausverkauf­t.

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FOTO: DPA Christoph Sell (links) und Jan „Monchi"„Gorkow von der Band Feine Sahne Fischfilet, die am 16. November in Ulm gastiert.

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