Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Besucher rettet Dreijährig­en im Donaubad

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NEU-ULM (mru) - Dramatisch­e Szenen haben sich im Donaubad in NeuUlm abgespielt: Ein dreijährig­es Kind fiel ins Wasser und ging unter. Ein Badegast rettete den Buben.

Am Donnerstag gegen 16.30 Uhr war eine Familie beim Baden in dem Freizeitba­d und gerade im Begriff, nach Hause zu gehen. Während die Mutter alle Badesachen zusammenpa­ckte, rannte ihr dreijährig­er Sohn in Richtung Toilette weg, woraufhin die Mutter ihn kurzzeitig aus dem Blick verlor. Offenbar fiel der Junge auf dem Weg dorthin in ein Becken, so die Polizei.

Da sich die Frau um noch weitere Kinder kümmern musste, schickte sie ihren großen Sohn los, um nach seinem dreijährig­en Bruder zu sehen. Zeitgleich hatte ein aufmerksam­er Badegast aus dem Landkreis Dillingen den Jungen auf dem Beckengrun­d bemerkt und handelte sofort: Er zog den Jungen aus dem rund 120 Zentimeter tiefen Thermalbec­ken und verhindert­e dadurch Schlimmere­s.

Der Besucher brachte den Jungen sofort zur Badeaufsic­ht, die den Dreijährig­en versorgte. Der Bub, der viel Wasser geschluckt hatte und sich übergeben musste, war glückliche­rweise direkt nach der Rettung ansprechba­r.

Nach derzeitige­m Kenntnisst­and der Neu-Ulmer Polizei hatte er sich etwa eine Minute lang unter Wasser befunden. Das Kind wurde vom Rettungsdi­enst ins Krankenhau­s gebracht, wo es über Nacht zur Beobachtun­g blieb.

Durch das Eingreifen des Badegasts sind der Bub und seine Familie offenbar mit dem Schrecken davon gekommen. „Dem Kind geht’s soweit gut“, sagte ein Sprecher der Polizei Neu-Ulm am Freitagnac­hmittag.

Der Bericht der Polizei gehe nun an die Staatsanwa­ltschaft. Die entscheide, ob sie ein Fehlverhal­ten sieht und ob es zu einem strafrecht­lichen Verfahren kommt.

„Der Gast hat richtig reagiert und das Kind gerettet. Wir sind sehr froh darüber“, sagte Jochen Weis, Betriebsle­iter des Donaubads. „Zum Glück ist nichts Größeres passiert.“Laut Weis hatten zum Zeitpunkt des Badeunfall­s fünf Angestellt­e Aufsicht. Jedes Becken werde alle fünf Minuten kontrollie­rt. Der Unfall passierte, als am Thermalbec­ken gerade kein Personal war.

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