Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Heynen wieder im Nimmersatt-Modus

Wieso Friedrichs­hafens Trainer von seinen Volleyball-Supercupsi­egern verlangt, beim Aufsteiger Giesen besser zu spielen, als zuletzt beim Sieg gegen Meister Berlin

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz/thg) - Von Halbgas hält Vital Heynen nichts. Wenn es am heutigen Mittwoch (19 Uhr/sporttotal.tv) für seinen VfB Friedrichs­hafen in der Volleyball Bundesliga gegen Liganeulin­g Helios Grizzlys Giesen geht, erwartet der Trainer einen „engagierte­n Auftritt“seiner Truppe. „Wir möchten noch ein bisschen besser sein als am vergangene­n Sonntag“, sagt er.

Dem Bundesliga­aufsteiger aus dem niedersäch­sischen Giesen könnte diese Ankündigun­g ein wenig Magenschme­rzen bereiten, schließlic­h hat Heynens Team am vergangene­n Sonntag im Supercup die BR Volleys mit 3:1 geschlagen und dem amtierende­n Meister zumindest in den letzten drei Sätzen wenig Chancen gelassen. Nur im ersten Durchgang war Berlin das bessere Team. Vital Heynen hat dafür eine Erklärung: „Mit Technik und Taktik allein kannst Du keine Spiele gewinnen“, sagt er. „Wir brauchten mehr Herz und das haben wir dann auch im zweiten Satz gefunden und das Spiel gewonnen.“Auch deshalb ist Heynen nicht müde zu erklären, dass sein Team noch nicht auf dem Leistungsn­iveau angekommen sei, das der Weltmeiste­r-Trainer sich wünscht.

„Wir wollen gut und clever spielen“

Der Aufschlag zum Beispiel ist ein Element, an dem die Häfler gearbeitet haben. Der zwei Jahre lang bevorzugte Flatterauf­schlag war gegen Berlin weniger zu sehen. Jetzt setzt man in Friedrichs­hafen wieder verstärkt auf Sprungaufs­chläge. „Trotzdem haben wir eine Fehlerquot­e von gerade mal 13 Prozent“, sagt Heynen, der von einer Veränderun­g seiner Spielidee nichts wissen will. „Wir wollen gut und clever spielen. Das bedeutet auch, dass wir immer das tun, was uns zum Erfolg verhilft.“

Der nächste Gegner Giesen ist für Heynen ein eher unbeschrie­benes Blatt. Allerdings hat zumindest Mittelbloc­ker Magloire Mayaula in der Vorsaison für die Volleyball Bisons aus Bühl angegriffe­n. Jetzt ist er Grizzly und hat Erfahrunge­n mit dem Club vom Bodensee. „Die Spieler hatten am Montag frei. Ab Dienstag haben wir uns mit Giesen beschäftig­t“, sagt Heynen.

Die Giesen Grizzlys haben als letztjähri­ger Dritter der 2. Bundesliga Nord den Aufstieg in die Eliteliga geschafft. Vor genau zehn Jahren waren sie schon einmal in der Bundesliga. Beim Heimspiel gegen Friedrichs­hafen erkämpften sich die Giesener im Oktober 2008 sogar einen Satzgewinn (26:24). Das Spiel endete trotzdem 3:1 für den VfB. Am Ende der Saison standen die Grizzlys auf dem letzten Tabellenpl­atz. Der VfB Friedrichs­hafen feierte damals seinen zehnten Meistertit­el.

Respekt hat Vital Heynen jedenfalls vor dem Liganeulin­g. „Sicher bekommen vielleicht ein paar Spieler eine Einsatzcha­nce, die am Sonntag gegen Berlin nicht auf dem Feld waren“, erklärt er. „Aber Giesen hat eine zu hohe Qualität, als dass wir jetzt plötzlich alles anders machen und alle Spieler tauschen werden.“Es ist eben immer noch Vorbereitu­ng in Vital Heynens Zeitplan, auch wenn er mit seiner Mannschaft bisher alle Spiele gewonnen hat.

 ?? FOTO: GÜNTER KRAM ?? Den Häflern gelang mit vier Siegen in vier Spielen ein perfekter Saisonstar­t. Zufrieden ist Trainer Vital Heynen (im Bild mit Außenangre­ifer Michal Petras) trotzdem noch nicht.
FOTO: GÜNTER KRAM Den Häflern gelang mit vier Siegen in vier Spielen ein perfekter Saisonstar­t. Zufrieden ist Trainer Vital Heynen (im Bild mit Außenangre­ifer Michal Petras) trotzdem noch nicht.

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