Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Neues Großhotel für Laichingen
Mit 96 Zimmern und Spa-Bereich soll es im Gewerbegebiet entstehen.
LAICHINGEN - Dieses Projekt dürfte die Hotellerie-Landschaft auf der Laichinger Alb durcheinander wirbeln. Der Laichinger Eckhard Hübner will im Laichinger Gewebegebiet am Ortseingang ein neues Hotel eröffnen, mit 96 Zimmern, Spa-Bereich und Konferenzräumen. Spatenstich soll im kommenden Jahr, Eröffnung im Jahr 2020 sein. Zunächst müssen sich die Laichinger Räte mit dem Projekt befassen.
Schon seit einiger Zeit grüßt das Vorhaben Vorbeifahrende auf der Landesstraße von einem Schild aus. Angekündigt wird für diese Stelle das „Alb-Hotel Laichingen“, 96 Zimmer groß, mit Konferenz- und Veranstaltungsräumen sowie einem SpaBereich. Entstehen soll das Hotel im sogenannten Gewerbegebiet „Dreispitz“am Laichinger Ortseingang, dort recht zentral gelegen an der Wilhelm-Maybach-Straße. Eckhard Hübner will das mutmaßlich mehrere Millionen Euro teure Projekt umsetzen. Spatenstich soll im kommenden Frühjahr sein, „sobald der Winter auf der Alb vorüber ist“, sagt Hübner dieser Zeitung. Seine Pforten öffnen soll das „Alb-Hotel Laichingen“dann im Jahr 2020.
In einer der nächsten Sitzungen des Laichinger Bauausschusses – die nächste ist kommenden Mittwoch – wird das Vorhaben vorgestellt. Hübner hofft auf grünes Licht der Mitglieder des Bauausschusses, welcher beschließende Funktion hat. Hübner selbst ist Bauherr des Hotels, betrieben werden soll es aber von jemand anderem. Da hier letzte Verträge noch nicht unterzeichnet seien, will er dessen Namen noch nicht nennen.
Schon seit einiger Zeit beschäftigt sich Eckhard Hübner – Vater von Klaus Hübner, dem Chef der Stadtapotheke – nach eigener Aussage mit dem Hotel-Projekt. Für ihn sei der Bedarf nach einem solch’ großen und modernen Haus mit fast 100 Zimmern auf jeden Fall gegeben in Laichingen (zum Vergleich: das Laichinger Hotel „Krehl“verfügt über 29 Zimmer, das relativ neue „Alb Inn“in Merklingen über knapp 60). Hübner will sich „umgehört“haben, beispielsweise bei der Industrie. Diese habe ihm signalisiert, dass sie für sich und ihre Gäste ein solch’ neues Haus, „auf der Höhe der Zeit“, so Hübner, wünschen würde.
Weitere Standbeine
Auch wenn der Fokus beim „Alb-Hotel Laichingen“bei Übernachtungen (nur mit Frühstück) liegt, sollen es mehrere Standbeine tragen. Der neue Betreiber wolle, so Hübner, auch „in den Tourismus-Bereich gehen“. Außerdem könne das Hotel als Versammlungs- und Konferenzort genutzt werden. Der Konferenzraum soll 150 Quadratmeter groß sein. Und dann wäre da ja noch ein Spa-Bereich. Werden Wellness-Suchende bald auch in Laichingen fündig? Gäste des „Alb-Hotels Laichingen“sollen aber nicht nur innerlich „auftanken“können. Hübner plant auch Elektrotankstellen für Autos.
Wohnungen für Studenten
Hinter dem Projekt steht nicht Eckhard Hübner alleine. Bauträger ist die nach ihm benannte HübnerGruppe (Motto: „Entwickeln, Bauen, Verwalten“) mit Sitzen in Berlin und Laichingen. Hübner erklärt: Letztlich setze eine Gesellschaft bestehend aus drei Gesellschaftern das Projekt um.
Die Hübner-Gruppe ist in erster Linie in Berlin aktiv. Mit, laut Referenzen auf der Homepage, einem Schwerpunkt im Bereich des Wohnungsbaus für Studenten. Nun das erste große Projekt in Hübners Heimat Laichingen.
Eine große Rolle habe dabei auch der neue Merklinger Bahnhof gespielt, der mehr Menschen auf die Alb bringen dürfte, erklärt Eckhard Hübner.
Dies bestätigt Josef Röll von der IHK Ulm. Der Fachmann gegenüber der SZ: „Die Alb ist im Aufwind.“Er gibt allerdings zu bedenken: Der positive Trend, der sich noch immer in steigenden Übernachtungszahlen niederschlage, sei vor allem von Geschäftsreisenden getrieben. Bedeute im Gegenzug: Bricht die Konjunktur ein, geht auch deren Zahl zurück und dies sei dann spürbar. 2004 verzeichnete die Laichinger Alb laut Statistischem Landesamt 41 000 Übernachtungen, im vergangenen Jahr waren es 50 000. Und das bei zurückgehender Bettenzahl auf der Laichinger Alb. 2004 gab es 771 Betten, 2017 nur noch 679 Schlafgelegenheiten (in Betrieben ab zehn Betten). Nun kommen bald auf einen Schlag mehr als 100 dazu. Unter den 96 neuen Zimmern sind ja auch Doppelzimmer.
Bürgermeister Klaus Kaufmann freut sich über die Pläne. „Egal ob es ein Hotel oder ein anderes Unternehmen ist, das sich in Laichingen ansiedelt oder neu baut, freue ich mich darüber.“Die Kernstadt Laichingen habe derzeit nur ein Hotel neben einer gewissen Anzahl von Fremdenzimmern in diversen Häusern. Da sei auf jeden Fall „noch Raum“für solch’ ein Hotel, so Kaufmann, der ergänzt: „Wir sehen, dass die Nachfrage nach Übernachtungen in Laichingen stetig steigt.“
Auch Josef Röll sieht durchaus noch Platz für ein Hotel von der Größe des „Alb-Hotel Laichingen“auf der Laichinger Alb. In Ballungsräumen wie Ulm allerdings sei der Markt übersättigt, das Angebot größer als die Nachfrage. Auswirkungen werde das Hotel aber trotzdem haben auf Beherbergungs-Betriebe und Hotels auf der Laichinger Alb. Der IHK-Fachmann geht davon aus, dass es an der ein oder anderen Stelle, sprich bei Konkurrenten, „knirschen wird“.