Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Gigelberg verwandelt sich in Mini-Bahnhof
Modellbahnschau lockt am Wochenende nach Biberach – 1000 Besucher erwartet
BIBERACH - Der Modell-EisenbahnClub (MEC) Biberach feiert am Samstag und Sonntag, 3. und 4. November, sein 40-jähriges Bestehen. Diesen runden Geburtstag nimmt der Verein zum Anlass, um eine Ausstellung an Modelleisenbahnen in der Gigelberghalle in Biberach zu präsentieren. Dabei verwandelt sich die Festhalle dann jeweils von 10 bis 17 Uhr in eine Landschaft mit fahrenden Zügen.
Verschiedene Vereine bauen ihre Anlagen auf, zeigen unterschiedliche Landschaften mit Feldern, Bäumen oder Wäldern und lassen Personenund Güterzüge durch die erbauten Modellwelten fahren. Wer eine ganz besondere Anlage bewundern möchte, der sollte nach der Feldbahn von Marcel Ackle Ausschau halten. Er wird mit seinem Modell, welches vom Original nicht zu unterscheiden sein soll, aus der Schweiz erwartet. In der Festhalle wird Ackler zeigen, wie originalgetreue Gebäudefassaden entstehen können.
Modellbau ohne viel Geld
Aber für die Besucher gibt es an diesem Tag noch mehr zu entdecken: Die Jugend präsentiert den aktuellen Baufortschritt ihrer Tohuwabohubahn. Dabei handelt es sich um eine mit älteren Schienen erbaute Anlage, wie Thomas Leins vom MEC erläutert. „Wir fahren digital und analog. Die Anlage ist ein buntes Durcheinander, was zeigen soll: Modellbau funktioniert auch ohne viel Geld.“Die jüngsten Besucher dürfen hierbei ebenso am Trafo die Geschwindigkeit steuern wie an einer Kindereisenbahn: „Unter unseren Besuchern sind etwa 30 Prozent Kinder. Die wollen natürlich auch einmal selbst Lokführer sein.“Schnäppchenjäger können gebrauchte Modellbahnartikel erstehen und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Bis es jedoch so weit ist, müssen die Mitglieder einige Vorbereitung treffen – viel Arbeit steht an. Um das 40. Jubiläum ihres Vereins gebührend zu feiern, werden die Mitglieder eine Eisenbahnlandschaft aufbauen, welche am Wochenende in der Gigelberghalle besichtigt werden kann. Hierfür wird das notwendige Material in Containern auf den Gigelberg transportiert, um dort zusammengebaut zu werden. „Es dauert etwa fünf Stunden, alles aufzubauen“, sagt Thomas Leins.
Unterstützung erhalten die Biberacher Modell-Eisenbahnbauer von den Mitgliedern anderer Vereine, beispielsweise des MEC Landsberg mit seiner gestalteten Epoche 1 Bahn im Maßstab 1:87 oder den Eisenbahnvernarrten aus Leutkirch, die ihre neue H0 Eisenbahnanlage vorstellen werden. Der Aufwand hält sich laut Leins dennoch in Grenzen, vor allem, weil der Verein bei der Organisation der Ausstellungen bereits Erfahrung sammelte. So wurde die Modellbahnausstellung im vergangenen Jahr auf dem Gigelberg von rund 700 Menschen besucht, heuer rechnet Leins mit etwa 1000 Besuchern. Womöglich ist die Begeisterung der Bevölkerung einer der Gründe, weshalb Leins bereits seit 2011 im MEC tätig ist. Es macht ihn glücklich, die Öffentlichkeit mit den Modellbahnlandschaften zu erfreuen. Leins begann bereits als kleiner Junge damit, an Modelleisenbahnen herumzuwerkeln.
Der MEC wurde 1978 gegründet. Seit diesem Jahr kommen die Mitglieder wöchentlich zusammen – und das nicht nur, um modulare Modellbahnanlagen zu erstellen. Jüngere wie Ältere gestalten und betreiben gemeinsam die Anlagen. Die Mitglieder kümmern sich um Technik und Landschaftsbau, unternehmen aber auch gemeinsame Ausflüge. Und vielleicht findet sich bei der Ausstellung in der Gigelberghalle noch der ein oder andere Modellbahnbegeisterte. Denn die Vereinsmitglieder freuen sich, wenn sie neue Gesichter in ihrer Runde erblicken können.