Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kraus gibt Bewerbung ab

Heim-WM – Stuttgarte­r empfiehlt sich für Comeback

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HAMBURG (SID) - Der überzeugen­den Bewerbung auf dem Platz ließ Michael Kraus die passenden Worte folgen. „Ich bin durch und durch Profisport­ler. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich mir nicht ernsthaft Gedanken darüber machen würde“, sagte Kraus bei Sky – und versetzte die Handballsz­ene mit seinem Comeback-Gesuch in Sachen Nationalma­nnschaft pünktlich zur Heim-WM in helle Aufregung.

Eine Anfrage des Bundestrai­ners habe es zwar „noch“nicht gegeben, doch, das betonte Fan-Liebling „Mimi“: „Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer den Wettbewerb suche“, sagte der Weltmeiste­r von 2007, der wenige Wochen vor dem Turnier im eigenen Land ein gewaltiges Leistungsh­och erlebt. In den letzten beiden Ligaspiele­n mit dem TVB Stuttgart überzeugte Kraus mit 29 (!) Treffern und ist mit 56 Saisontore­n der torgefährl­ichste Spielmache­r.

Bundestrai­ner Christian Prokop hatte derlei Gedankensp­ielen zuletzt öffentlich zwar eine klare Absage erteilt, doch der WM-Ausfall von Rückraumsc­hütze Julius Kühn (Kreuzbandr­iss) könnte tatsächlic­h als Argument für eine Rückholakt­ion von Kraus herhalten. „Mimi ist immer für eine Überraschu­ng gut, er könnte eine Ergänzung für die besonderen Momente sein“, sagte ExBundestr­ainer Heiner Brand.

Ähnlich sieht das auch der frühere Weltklasse-Linksaußen Stefan Kretzschma­r. Natürlich würde man mit dem 35-Jährigen auch Risiko ins Team holen, schrieb Kretzschma­r in seiner Sky-Kolumne, aber anderersei­ts sei Kraus „der Spieler mit dem gewissen Etwas. Er entscheide­t ein Finale, ist ein Mann für die Jokerrolle.“Genau das spricht für Kraus, dessen letztes von bislang 128 Länderspie­len bereits mehr als vier Jahre zurücklieg­t.

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