Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Nachagefragt
„Regierungen können gezielte Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur vorantreiben“ Stefan NoerpelSchneider (Foto) ist Geschäftsführer der NoerpelUnternehmensgruppe, die etwa 1800 Mitarbeiter zählt. Er berichtet über aktuelle Trends in seiner Branche.
Wie macht sich der Fachkräftemangel im Speditionsgewerbe bemerkbar?
Wir spüren den aktuellen Fachkräftemangel in nahezu allen Bereichen: Gut ausgebildete Kraftfahrer sind genauso gesucht wie Fachkräfte im Lager, der Disposition oder der IT. In den letzten Jahren hat sich der Bedarf an qualifizierten Fachkräften deutlich erhöht, damit verschärfte sich auch der Wettbewerb um gut ausgebildete Mitarbeiter. Dies gilt im Übrigen nicht nur für das Logistik- und Speditionsgewerbe, sondern ist branchenübergreifend spürbar.
Welche Strategien dagegen entwickelt Noerpel?
Wir engagieren uns beispielsweise
stark in der Ausbildung. Aktuell beschäftigen wir 156 Azubis und duale Studenten in unserer Unternehmensgruppe. Unser Ziel ist, die jungen Mitarbeiter im Anschluss an ihre Ausbildung in unserem Unternehmen qualifiziert einzusetzen. Mit umfangreichen Weiterbildungsmaßnahmen, internen Aufstiegschancen und nicht zuletzt einem sehr guten Betriebsklima sorgen wir dafür, dass unsere neu gewonnenen Kollegen gut und schnell integriert werden und dem Unternehmen gerne treu bleiben.
Welche Erwartungen an die Landesregierungen hat Noerpel?
Die Regierungen können beispielsweise gezielte Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur vorantreiben, die dazu beitragen, den Beruf des Kraftfahrers wieder attraktiver zu machen. Die Politik kann auch die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland ansprechen und gewinnen können.