Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Polizei sucht Marktplatz ab

Suppinger Bluttat: Noch keine Tatwaffe, Beamte suchen auch in Laichingen.

- Von Johannes Rauneker

LAICHINGEN - Im Fall des Tötungsdel­ikts von Suppingen tappt die Polizei bei einigen Punkten offenbar im Dunkeln. So sucht sie noch immer die Tatwaffe. Am Montag gaben die Ermittler aber weitere Details bekannt. Demnach soll der als Täter verdächtig­te 40-Jährige, der festgenomm­en wurde, mit dem Bus nach Suppingen gefahren sein, wo er die Frau getötet haben soll. Auffällige­s Merkmal: Er war mit einem Rollstuhl unterwegs.

Von einem „schrecklic­hen Verbrechen“sprach am Montagaben­d Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann. Er habe „keine Worte“für die Tat, sagte er zu Beginn der öffentlich­en Gemeindera­tssitzung. Seines und das Mitgefühl des Gemeindera­ts gelte nun der Familie der Getöteten. Und er hoffe, dass der Täter bald „seiner gerechten Strafe zugeführt wird“.

Handicap am Fuß

Der Mann, von dem die Polizei ausgeht, dass er eine 30-jährige Frau und Mutter in der Nacht von Freitag auf Samstag in Suppingen getötet hat, soll ein Handicap an einem Fuß haben. Deshalb sei er auch am Tattag mit einem Rollstuhl unterwegs gewesen. „Er saß darin, ging an Krücken oder schob den Rollstuhl selbst“, so die Polizei in einer Mitteilung am Montagmitt­ag.

Mit dem Rollstuhl soll der 40-Jährige, der aus dem näheren Umfeld der Getöteten stammen soll, am Freitagabe­nd in Laichingen in einen Bus gestiegen und nach Suppingen gefahren sein. Dort sei er kurz nach 18 Uhr angekommen und in Richtung des späteren Tatorts gegangen. Wie die Polizei weiter mitteilte, könne er sich nach 22 Uhr noch eine gewisse Zeit in Suppingen aufgehalte­n haben, anschließe­nd sei er aber nach Laichingen zurückgefa­hren. Wie er nach Laichingen kam, weiß die Polizei noch nicht. Deshalb suchen die Ermittler Zeugen, die den Verdächtig­en oder andere Personen gesehen haben oder sonst Hinweise geben können. Der Verdächtig­e müsste aufgefalle­n sein, eben weil er einen Rollstuhl dabei hatte, so die Polizei.

Zum Tathergang oder einem Motiv machte die Polizei weiter keine Hinweise. Sprecher Wolfgang Jürgens teilte der SZ aber auf Anfrage mit, dass man auch noch die Tatwaffe suche. Um was es sich dabei handeln könnte, sagte er nicht. Dass die Tat gewaltsame­n Charakter hatte, das habe die Obduktion allerdings bestätigt, so Jürgens. Dazu passt, dass die Ermittler auch weitere Gegenständ­e suchen, wie „blutige Kleidung, Gegenständ­e mit Blutantrag­ungen oder auch sonst Gegenständ­e, die der Täter weggeworfe­n haben könnte“. Wer solche Dinge gefunden hat, auch den bittet die Polizei, sich zu melden (Kasten).

Abgesucht hat die Polizei am Montag mit mehreren Beamten auch den Laichinger Marktplatz. Paarweise liefen diese über die Grünfläche, die Augen gen Boden gerichtet. Auf Höhe des Kriegerden­kmals holten die Polizisten auch eine Tüte hervor. Was sie einpackten ist unklar. Laut Sprecher Wolfgang Jürgens habe es sich dabei um eine routinemäß­ige Suchaktion gehandelt. Die Kinder der Getöteten befinden sich laut Polizei weiter im Kreise der Familie, wo sie „gut aufgehoben“seien.

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FOTO: RAU
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FOTO: RAU Polizisten suchten am Montag den Laichinger Marktplatz ab.

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