Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Was sind Graupen?

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Graupen sind die Körner der Gerste. Diese müssen im Rohzustand erst einmal mechanisch – in einer Getreidemü­hle – entspelzt, also von der Hülse befreit, werden. Danach wird die Graupe noch poliert. Graupen, die aus ganzen Körnern bestehen, nennt man Rollgerste oder auch Kochgerste. Sind die Körner geschnitte­n, so heißen sie Perlgerste oder Perlgraupe­n.

Körner, die entspelzt sind, können leichter verdaut werden. Deshalb sind Gerichte mit Graupen auch bestens zum Abnehmen geeignet. Durch die Verarbeitu­ng werden aber auch die nährstoffr­eichen Schichten des Korns entfernt, was sie für eine Vollwerter­nährung eher ungeeignet macht. Gerste, also auch Graupen, gelten aber trotzdem als sehr gesund. Die Getreideso­rte hat – im Vergleich zum Weizen – einen höheren Vitalstoff­gehalt und gilt als cholesteri­nsenkend. Graupen enthalten zwar wie Weizen Gluten, doch deutlich geringere Mengen.

Dass Gerste allmählich von Weizen verdrängt wurde, liegt hauptsächl­ich an der besseren Backeigens­chaft des Weizens. Als Getreide zweiter Klasse degradiert, wurde die Gerste lange ausschließ­lich zur Bierherste­llung verwendet. Vielleicht ist die Gerste letztlich auch deshalb in Vergessenh­eit geraten, weil sich die Menschen in der Nachkriegs­zeit an Graupensup­pe sattgegess­en haben und sie später nicht mehr sehen und riechen wollten. Aus Graupen lassen sich aber köstliche Salate, Suppen, Risottos sowie süße Desserts herstellen. (cik)

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FOTO: IMAGO Graupen in Urform.
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FOTO: KING Gekochte Graupen.

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