Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Onlinehand­el: Jetzt sind die Bürger gefragt

Laichinger Alb soll 2019 einen eigenen Marktplatz im Netz bekommen – Das sind die Ziele

- Von Johannes Rauneker

LAICHINGEN - Mit der Anschubfin­anzierung von 200 000 Euro seitens des Landes (wir berichtete­n) soll es jetzt so richtig losgehen: Die Wirtschaft­svereinigu­ngen der Laichinger Alb und die Kommunen sind mittendrin in der Umsetzung des geplanten Online-Marktplatz­es für die Region. Am Freitag stellten die Verantwort­lichen ihre Ziele und den Weg dorthin vor. Eingebunde­n werden soll die gesamte Bevölkerun­g durch eine Bürgerbefr­agung.

Westerheim­s Bürgermeis­ter Hartmut Walz regte am Freitag bei der Vorstellun­g der Ziele für den neuen Online-Marktplatz in den Räumen der Volksbank Laichinger Alb an, schon beim Weihnachts­markt in seiner Gemeinde (zweites Dezemberwo­chenende) mit der Befragung zu starten. Die Verantwort­lichen des langfristi­g angelegten Projektes wollen die Meinung von so vielen Bewohnern der Laichinger Alb wie möglich einholen, mit Fragebögen, die im Internet, aber auch auf Papier ausgefüllt werden können. Projektlei­ter Ralf Schiffbaue­r gab zu bedenken, dass es zwar schön und gut sei, was sich Wirtschaft­svereinigu­ng und Kommunen mit dem Online-Marktplatz gedacht haben; doch entscheide­nd sei, dass dieser von den Bürgern (als Kunden) und den Händlern mit Leben gefüllt werde. Man sei gespannt, welche Impulse die Bürger zusätzlich geben werden.

„Regional first“

„Nein, wir können gegen Amazon nicht gewinnen“, sagte Harry Titos von der Wirtschaft­svereinigu­ng. Was mit dem Online-Marktplatz aber erreicht werden könnte: Dass mehr Geld in der Region hängen bleibe. Und einen Vorteil habe man gegenüber den großen Platzhirsc­hen im Internet trotzdem: Man wolle die im Internet bestellten Waren noch am selben Tag ausliefern. Wer heute bei Amazon bestellt, muss meistens mindestens noch eine Nacht schlafen, bis der Paketdiens­t klingelt.

Es gibt zwei Hauptanlie­gen. Zum einen soll mit dem Online-Marktplatz – der in Form einer Adresse im Internet aufgerufen wird – den Händlern gezeigt werden, wie einfach es sein kann, die eigenen Produkte und Dienstleis­tungen im Netz anzubieten.

Zwei Stellen werden geschaffen, die Ansprechpa­rtner beziehen ein Büro in der Gartenstra­ße 6. Sie zeigen zum Beispiel, wie man Produktfot­os erstellt und diese auf dem OnlineMark­tplatz hochlädt. Die zweite Stelle (neben Ute Schiffbaue­r) soll in den kommenden Tagen besetzt werden.

Anliegen zwei: Den Kunden/Bürgern der Alb mögliche Vorbehalte gegenüber dem Einkaufen im Netz nehmen und zeigen, dass man nicht nach Ulm fahren muss, um Produkt X zu bekommen. Die Region habe hier viel zu bieten. Slogan von Harry Titos: „Regional first“(regional zuerst). Denkbar sei auch, dass Kunden die Verfügbark­eit einer bestimmten Ware bei einem Händler auf der Laichinger Alb prüfen können, um den Weg dorthin nicht umsonst anzutreten.

Einen genauen Startpunkt für den Online-Marktplatz wollten die Verantwort­lichen am Freitag noch nicht nennen, auf jeden Fall aber im kommenden Jahr, womöglich schon im Frühjahr. Mitmachen können von Händlersei­te jene, die Mitglied in einer Wirtschaft­svereinigu­ng der teilnehmen­den Kommunen (Heroldstat­t nicht) sind. Im Boot sind aber auch die Kommunen. So wollen diese auf dem Online-Marktplatz nicht nur Service-Informatio­nen für die Bürger bereitstel­len, sondern sie haben auch schon Zusagen gemacht, für den Fall, dass das Projekt in den Anfangsjah­ren finanziell­e Unterstütz­ung benötigt (bis zu 25 000 Euro jährlich). Ziel ist es allerdings, dass sich der OnlineMark­tplatz irgendwann selbst trägt.

Laichingen­s Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann nannte es „Ansporn“, dass das Land das Projekt mit dem Höchstsatz von 200 000 Euro unterstütz­t. Sich um Fördergeld­er ebenfalls bemüht hatte die Stadt Blaubeuren, 160 000 Euro gehen an die Blautopfst­adt (wir berichtete­n).

 ?? FOTO: RAU ?? Vertreter von Wirtschaft­svereinigu­ngen der Laichinger Alb, den Kommunen und der IHK am Freitag bei der Vorstellun­g des Projektes Online-Marktplatz für die Laichinger Alb. Ralf Schiffbaue­r zeigt die Urkunde vom Land, auf der eine Projektför­derung über 200 000 Euro zugesagt wird.
FOTO: RAU Vertreter von Wirtschaft­svereinigu­ngen der Laichinger Alb, den Kommunen und der IHK am Freitag bei der Vorstellun­g des Projektes Online-Marktplatz für die Laichinger Alb. Ralf Schiffbaue­r zeigt die Urkunde vom Land, auf der eine Projektför­derung über 200 000 Euro zugesagt wird.

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