Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Startschuss für die Marke Albgemacht
Erzeuger aus dem Biosphärengebiet präsentieren sich in Ehingen
Grundsatz: Schützen und nützen
„Der Grundsatz der Biosphäre lautet schützen und nützen. Und da hilft es nicht, wenn wir unsere Kulturlandschaft auf der Alb nur unter Schutz stellen. Denn ein wichtiger Nutzen sind auch die Produkte, die dort erzeugt werden“, sagte Regierungspräsident Klaus Tappeser, der die Waren aus dem Biosphärengebiet als „äbbes bsondres“bezeichnete. „Die Albgemacht-Produkte werden nicht nur in der Biosphäre produziert, sondern unterliegen auch strengsten Qualitätsstandards, die wir im Jahr 2011 festgelegt haben. Wir haben im Biosphärengebiet überall gedankenvoll produzierende Landwirte – egal ob konventionell oder Bio“, betonte Tappeser, der den Alb-Donau-Kreis als „enorm wichtigen Landkreis im Biosphärengebiet“bezeichnete. „Bei all den Produkten stehen dann auch das Tierwohl und der Artenschutz an oberster Stelle. Das verbindet die Albgemacht-Produkte“, so Tappeser, der erklärte, dass das Biosphärengebiet Schwäbische Alb eines von 680 Unesco-Biosphärengebiete weltweit ist und sich nach zehn Jahren nun wieder in der Rezertifizierung befinde.
Stefan Tluczykont vom Alb-Donau-Kreis wies darauf hin, dass Ehingen, Lauterach, Westerheim und Schelklingen Mitglieder der Biosphäre sind und der Alb-DonauKreis somit 19 Prozent der Fläche des Biosphärengebiets beheimatet. „Albgemacht ist für mich ein modellhaftes Projekt, das für die Ziele des Biosphärengebiets steht. Umweltfreundlich und sozial verträglich wird hier produziert. Nun ist der Kunde und das Einkaufsverhalten entscheidend, ob die Dachmarke Albgemacht funktioniert. Ich hoffe, dass sich nun viele andere Produzenten dieser Initiative anschließen“, erklärte Stefan Tluczykont.
Das sieht auch Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann so, den Regierungspräsident Klaus Tappeser als „Löwen von Ehingen“bezeichnete. „Ich freue mich sehr, dass in Ehingen der Auftakt zu Albgemacht stattfindet, weil wir eben mit unseren sechs Albteilorten im Biosphärengebiet sind. Das erfüllt mich schon mit Stolz. Als wir vor zehn Jahren mit dem Biosphärengebiet gestartet sind, war es nicht greifbar. Heute ist es erlebbar und vor allem genießbar geworden“, betonte Baumann. Adelheid Schnitzler von der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwäbische Alb nannte die Kontrolle als ein zentraler Baustein der Marke Albgemacht, deren Verein sich im Jahr 2017 gegründet hat. „Die Basis ist das Qualitätszeichen BadenWürttemberg. Darauf haben wir die Albgemacht-Kriterien gesattelt“, so Schnitzler. Folgende Kriterien müssen demnach bei den Produkten erfüllt werden: Aus der Region, ohne Gentechnik, dem Erhalt und der Förderung der biologischen Vielfalt verpflichtet, Tierwohl, keine Geschmacksverstärker, Fairness und Miteinander sowie Transparenz und externe Qualitätskontrollen.
Julian Schmid von der Hofmolkerei Schmid ist Vorsitzender des Vereins Albgemacht und bezeichnete die vergangenen Monate als Kraftakt. Markus Mauz, Geschäftsleiter Vetrieb von ReweSüdwest, kommt aus Burladingen und verantwortet 500 Märkte im Südwesten der Republik. „Regionalität ist ein Megatrend. Unsere Kunden wollen wissen, woher das Produkt kommt. Deswegen sind wir als Konzern gerne mit dabei.“