Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Aktionismus
Zum Artikel „Geschützter Räuber“(9.11.):
Die genannte FFH-Richtlinie, welche auch den Wolf betrifft, wurde unter Beteiligung auch der Grünen in Brüssel mitinitiiert. Nun hat wohl auch Herr Kretschmann erkannt, dass dieses Thema eventuell in den betroffenen Kreisen Wahlentscheidungen mit beeinflussen könnte. Schnellstens wird nun sein Umweltminister beauftragt, einen Brief an die EUKommission zu senden, um sogenannte Problemwölfe leichter erlegen zu können. Meines Wissens ist das jetzt auch schon möglich, wenn man will.
Also wieder mal Aktionismus, um vom eigentlichen Problem abzulenken, mit dem Ziel, man kann es ja dann auf die ferne EU-Kommission schieben, falls die Probleme zunehmen, was ziemlich sicher ist.
Welcher Zynismus steckt eigentlich dahinter, wenn sogenannte Artenschützer meinen, dass ein Wolf, der für den Tod von 44 Schafen verantwortlich ist, nicht als Problemwolf anzusehen ist und dies als natürliches Verhalten abtun. Für den betroffen Schäfer muss das wohl wie blanker Hohn wirken. Der einseitige Schutz von bestimmten Tierarten geht meistens zu Lasten von anderen Tierarten oder wie hier auch von besonderen Landschaften und deren Nutzung, welche über Jahrhunderte ohne den Wolf gewachsen sind. Es bleibt weiterhin spannend, was Herr Untersteller den betroffenen Kreisen für Lösungen anzubieten hat.
Georg Schütz, Ravensburg
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