Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Schwere Schneelast auf Dächern
Wehrmänner stiegen auf Albhalle und Albbad. Ein Stalldach stürzte ein.
WESTERHEIM/REGION (hjs) - Der Starkregen am Sonntag hat seinen Tribut gefordert: Dächer hielten der schweren Schneelast nicht mehr stand. Feuerwehren mussten am Sonntag in Westerheim und Hohenstadt ausrücken und helfen. Infolge des den ganzen Tag anhaltenden Regens wurde der Schnee auf den Dächern zu schwer.
Vorsorglich hatten am Samstag die Westerheimer Feuerwehrmänner auf Anordnung von Bürgermeister Hartmut Walz den schweren Schnee von Albbad und Albhalle herunter geschoben beziehungsweise herunter geschaufelt. Dies hat sich angesichts der Vorfälle in Hohenstadt und Westerheim im Nachhinein als richtig erwiesen.
Gegen 16.30 Uhr brach das Mittelteil eines Stalles auf dem Aussiedlerhof Weilerhöhe bei Hohenstadt ein. Ursache war die zu hohe Schneelast auf dem Dach. Im Stall waren zu dieser Zeit etwa 30 Wasserbüffel und 20 Pferde. Die Feuerwehr, der Rettungsdienst und das Technische Hilfswerk eilten zum Unfallort. Die meisten Tiere konnten gerettet, ins Freie gebracht und in einem anderen Stall untergebracht werden. Zehn Wasserbüffel waren im Stall zunächst eingeschlossen, die von den Hilfsdiensten dann geborgen werden müssten. Personen befanden sich während des Einsturzes nicht in diesem Gebäude. Der Schaden ist nach Polizeiangaben noch nicht bekannt.
In Westerheim sind etwa eine halbe Stunde später gegen 17 Uhr einige Feuerwehrmänner zum Aussiedlerhof Jägerhof gerufen worden, da dort das Dach über dem Reitstall einzustürzen drohte. Dort war ein Knacken in einem der großen Leimbinder in der Halle zu hören, worauf die Pferde sofort evakuiert wurden.
Knapp zehn Mann der Freiwilligen Feuerwehr Westerheim um Kommandant Andreas Priel, ein THW-Sachverständiger, ein Zimmermeister und der stellvertretende Kreisbrandmeister Oliver Burgert begutachteten das Gebäude und entschieden dann, den tragenden Balken in der Reithalle mit Sprieß und einem Stahlgerüst abzusichern. „Ein Besteigen des Daches war angesichts der Dunkelheit viel zu gefährlich. Die Lage war kritisch, denn es bestand Rutsch- und Einsturzgefahr“, berichtet Kommandant Priel. An diesem Montag sollen Sachverständige das Dach und die Statik weiter überprüfen. Momentan bestehe keine Einsturzgefahr, so der Feuerwehrkommandant.
Bereits am Freitagnachmittag mussten er und einige seiner Kollegen zu einem Aussiedlerhof auf Egelsee eilen, da dort der First einer Scheune infolge der Schneemassen eingebrochen war. Die Scheune drohte einzustürzen. Sieben Wehrmänner und einige Landwirte haben dann mit einem Teleskoplader und mit Schaufeln den Schnee von der Scheune geholt.
Auch viele Privatpersonen haben am Sonntag Schnee von den Dächern geschaufelt, da dieser immer mehr Gewicht bekam und infolge dessen immer mehr Einsturzgefahr aufkam. Nicht auszuschließen ist, dass noch weitere Gebäude in der Region infolge der Schneelast zusammenbrachen. Sehr kritisch wird die Lage, wenn es anhält zu regnen. In anderen Gegenden sind bereits Flüsse über die Ufer getreten, ein Problem, das auf der Schwäbischen Alb weniger gegeben ist.