Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Weniger Datenklau an Geldautomaten
FRANKFURT (dpa) - Die Investitionen von Banken und Sparkassen in moderne Technik zahlen sich aus: Datendiebe haben an Geldautomaten seltener Erfolg. Der Bruttoschaden durch Datenklau an Geldautomaten in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf das Rekordtief von 1,44 Millionen Euro gesunken. Die Einrichtung Euro Kartensysteme in Frankfurt erklärt dies damit, dass es für Kriminelle wegen moderner Sicherheitstechnik immer schwieriger werde, Kartendaten und Geheimnummern (PIN) von Bankkunden auszuspähen und zu missbrauchen. Viele Verbraucher machen es Kriminellen dabei leicht: Sie bewahren entgegen aller Warnungen Karte und PIN zusammen im Geldbeutel auf.
Insgesamt manipulierten Datendiebe im vergangenen Jahr 449 mal Geldautomaten für sogenannte Skimming-Versuche. Ein Jahr zuvor hatte es 499 Fälle gegeben. Dabei können einzelne Automaten mehrfach angegriffen worden sein. Im Jahr 2017 hatten sich die SkimmingSchäden auf 2,2 Millionen Euro summiert, 2016 waren es 1,9 Millionen Euro.
Brennpunkt war im vergangenen Jahr einmal mehr Berlin: 343 (Vorjahr: 287) mal wurden in der Hauptstadt Geldautomaten manipuliert. Experten vermuten, dass Datendiebe es dort vor allem auf Daten von Touristen aus Ländern abgesehen haben, in denen Bezahlkarten noch mit relativ leicht kopierbaren Magnetstreifen ausgestattet sind wie in den USA.
Deutschland setzt hingegen seit Ende 2010 auf EMV-Technik. Dabei werden Bezahlkarten mit einer Art Minicomputer ausgerüstet. Die Karte wird bei jedem Gebrauch auf Echtheit geprüft – sei es am Geldautomaten oder an der Ladenkasse. In Deutschland sind alle 58 000 Geldautomaten, 820 000 Bezahlterminals im Handel und rund 100 Millionen Girocards mit EMV ausgestattet.