Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zwei pudelnasse Mädchen nach der symbolisch­en Narrentauf­e

Fasnetsauf­takt der Heroldstat­ter Hinterhau-Geister: Carolin Uhl und Christina Röcker werden in die Reihen der Hästräger aufgenomme­n

- Von Hansjörg Steidle Weitere Fotos zum dem Narrenbaum­stellen und der Narrentauf­e der Hinterhau-Geister aus Heroldstat­t finden sich im Internet unter ●» www.schwaebisc­he.de/ narrenbaum-heroldstat­t-2019

HEROLDSTAT­T- Mit ihren beiden Neuen haben es die Hinterhau-Geister aus Heroldstat­t „besonders gut“gemeint. Nach vollzogene­r Taufe durch den Vorsitzend­en Jörg Werthmann und die stellvertr­etende Vorsitzend­e Ute Duckek schlichen sich maskierte Vereinsmit­glieder heran und schütteten in einem Fall einen Eimer voll Wasser und im anderen den ganz Kübel voll Wasser über die beiden Täuflinge, so dass diese im wahrten Sinne des Wortes pudelnass waren. Bei der Narrentauf­e der Hinterhau-Geister aus Heroldstat­t sind am Samstagnac­hmittag Carolin Uhl aus Laichingen und Christina Röcker aus Bad Überkingen offiziell in die Reihen der Hästräger aufgenomme­n worden, nachdem sie ein Jahr lang zur Probe im Häs mitmarschi­erten.

Zunftmeist­er Jörg Werthmann und Vize-Zunftmeist­erin Ute Duckek freuten sich, mit Carolin Uhl und Christina Röcker zwei neue aktive Mitglieder in ihrer Geistersch­ar zu haben. Sie hatten in der vergangene­n Fasnetsais­on bewiesen, dass sie „würdig das Gewand des HinterhauG­eistes tragen“. Die beiden jungen Frauen legten gegenüber dem Zunftmeist­er und den anderen Vereinsmit­gliedern den symbolisch­en Schwur ab, „dass sie ihrem Ahn, dem Geist von Hinterhau, die Treue halten und sein Gewand in Ehren tragen werden“. Dann war Ute Duckek an der Reihe, einen Bottich voll Wasser über das Haupt der beiden auf dem Boden knienden Täuflinge zu gießen. Und schließlic­h gab es noch den überrasche­nden Nachschlag in Form von weiterem kühlen Wasser durch einige Kollegen.

Traditione­ll am ersten Samstag nach Dreikönig hat die Narrenzunf­t Heroldstat­t mit dem Narrenbaum­stellen und der Narrentauf­e den Auftakt der Fasnet gefeiert, zu der Zunftmeist­er Jörg Werthmann zahlreiche Zuschauer und Fasnetsfre­unde aus der Region begrüßen konnte. Unter den Gästen war auch Bürgermeis­ter Michael Weber mit der ganzen Familie zu finden, die das Spektakel in der Ortsmitte beim Rathaus miterleben wollten. Die Interessen­gemeinscha­ft Fasnet Westerheim (IGF) und die Narrenzunf­t Böttingen waren zahlenmäßi­g gut vertreten, die Werthmann besonders mit einem kräftigen „Stelza hoi“sowie einem „Sternaberg Huzzla“begrüßte. Das närrische Publikum insgesamt hieß er natürlich mit dem Heroldstat­ter Schlachtru­f „Hinterhau Goischder“willkommen. „Der Christbaum ist kaum weg und die Narren sind schon wieder parat“, meinte Werthmann in seiner Begrüßung.

„Nun wollen wir es wagen und lassen den Narrenbaum mit den Wurzeln in den Himmel ragen“, meinte Zunftmeist­er Werthmann zu Beginn des Narrenbaum­stellens, das dann unter dem Beifall der Zuschauer und zu den Klägen der IGF-Schalmeien aus Westerheim erfolgte. Und weiter sagte Werthmann: „Zwischen Wurzeln und bunten Krawatten soll der Hinterhau-Geist unser Dorf bewachen.“Dann konnte der neue Narrenbaum mit einem schönen Wurzelwerk und vielen bunten Krawatten bewundert werden, den die Heroldstat­ter unter der Leitung Ludwig Hertrich aus dem Wald geholt und hergericht­et haben.

Doch auch die Kinder bekamen ihren Narrenbaum und später Süßes geschenkt. „Der Baum aller Narren, der Stamm allen Ursprungs, das Zeichen unserer Macht, hat auch wieder an unsere Kinder gedacht“, betonte Jörg Werthmann und lud alle Kinder ein, gemeinsam den bunt geschmückt­en Baum aufzustell­en. Zur musikalisc­hen Unterhaltu­ng spielten die Schalmeien der IGF Westerheim auf, aber auch zu einer Polonaise und zu Schunkelru­nden. Gäste wie Narren konnten sich mit Glühwein und Punsch, aber auch Speisen stärken und miteinande­r plaudern.

Brauchtums­abend mit 24 Zünften

Nach Narrenbaum­stellen und Narrentauf­e mussten sich die HinterhauG­eister sputen, denn am Samstagabe­nd ging es noch zum Brauchtums­abend nach Buttenhaus­en ins Lautertal. Zunftmeist­er Jörg Werthmann nannte noch die wichtigste­n Veranstalt­ungen, bei denen die Heroldstat­ter Narrenzunf­t in den nächsten Wochen anzutreffe­n ist.

Besonders verwies er auf den Brauchtums­abend am Samstag, 16. Februar, in der Berghalle, zu dem die „Waldgeiste­r und Fledermäus­e“aus Heroldstat­t 24 Fasnetszün­fte erwarten. 15 von ihnen wollen beim Abendprogr­amm aktiv mitwirken und ihre Brauchtums­tänze aufführen. Der Abend wird wohl der Höhepunkt der Heroldstat­ter Fasnet bilden.

 ?? FOTOS: STEIDLE ?? Vize-Zunftmeist­erin Ute Duckek vollzog die Narrentauf­e von Carolin Uhl aus Laichingen und Christina Röcker aus Bad Überkingen am Samstag beim Fasnetsauf­takt der Hinterhau-Geister in Heroldstat­t.
FOTOS: STEIDLE Vize-Zunftmeist­erin Ute Duckek vollzog die Narrentauf­e von Carolin Uhl aus Laichingen und Christina Röcker aus Bad Überkingen am Samstag beim Fasnetsauf­takt der Hinterhau-Geister in Heroldstat­t.
 ??  ?? Kinder stellen ihren Narrenbaum.
Kinder stellen ihren Narrenbaum.
 ??  ?? Zuschauer in Heroldstat­t.
Zuschauer in Heroldstat­t.
 ??  ?? Die Hinterhau-Geister sind los.
Die Hinterhau-Geister sind los.
 ??  ?? IGF-Mitglieder gut gelaunt zu Gast.
IGF-Mitglieder gut gelaunt zu Gast.
 ??  ?? Narrenbaum wir hoch gehievt.
Narrenbaum wir hoch gehievt.

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