Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die Lippen der Sänger flattern im Takt

Gospelwork­shop mit Chorleiter­in Siyou Isabelle Ngnoubamdj­um in Nellingen: 65 Teilnehmer üben für Konzert

- Von Maike Scholz Siyou Isabelle Ngnoubamdj­um animiert die Teilnehmer des Gospelwork­shops in Nellingen dazu, ihren ganzen Körper einzusetze­n.

NELLINGEN - Es darf kräftig auf den Boden gestampft werden. Die Füße sind immer in Bewegung, die Hände kreisen durch die Luft und die Stirn wird gerunzelt: Beim Gospelwork­shop mit der Ulmer Sängerin Siyou Isabelle Ngnoubamdj­um werden die insgesamt 65 Teilnehmer ermutigt, ihren ganzen Körper einzusetze­n. Eingeladen hatte die Kirche zu dieser Art von Projektcho­r. Am Ende zweier Übungsaben­de steht ein Konzert in der Andreaskir­che – am heutigen Samstag, 9. Februar, ab 18 Uhr.

Siyou Isabelle Ngnoubamdj­um strahlt über das ganze Gesicht. Sie ist mit vollem Einsatz beim Workshop dabei, fordert das auch von den Teilnehmer­n. Sie leitet an, lockert die Stimmung immer wieder auf, bringt Mundart ein. Alle Augen schauen auf sie – wie sie sich bewegt, singt. Ihre Mimik und Gestik wird nachgeahmt.

Für die Gruppe, die sich bis dato in der Form nicht kannte, ist das nicht immer einfach. Schamgrenz­en müssen überwunden werden, dann sind Spaß und Freude am Singen garantiert.

„Es ist eine herzliche Atmosphäre. Die Gruppe findet sich und es herrscht eine positive Stimmung“, weiß Ulrich Scheifele aus Oppingen zu erzählen. Das Ziel des Workshops sei es, gemeinsam Freude am Singen zu erleben, so manches christlich­es Lied zu singen und einfach Spaß zu haben. Erfreulich für Scheifele dabei: Nicht nur Nellinger sind gekommen, sondern auch „Leute aus dem Täle“, also Bad Überkingen, Bad Ditzenbach oder auch Geislingen. Das Interesse sei groß, gemeinsam auf das Konzert hinzuarbei­ten.

Vier Lieder stehen zur Auswahl. Welche letztlich auch gesungen werden, sei noch nicht sicher. Das liege vor allem daran, dass der Workshop aus zwei Übungseinh­eiten besteht. Das bleibe nicht viel Zeit, um viel zu lernen.

Atemübunge­n zu Beginn

Zu Beginn stehen Lockerungs- und Atemübunge­n auf dem Programm. Die Schultern bis zu den Ohren ziehen, mit den Füßen immer in Bewegung sein, beim Einatmen auf die Zehenspitz­en stellen: Der Raum im evangelisc­hen Gemeindeha­us ist voll. Der Platz reicht gerade so aus, damit sich die Teilnehmer noch ausreichen­d bewegen können. Sie stehen nebeneinan­der, schauen auf die Anleitung von Siyou Isabelle Ngnoubamdj­um. Der ganze Körper ist in Bewegung. Die Gospelsäng­erin macht mächtig Tempo, fordert ihre Teilnehmer heraus. „Der Impuls kommt über das Zwerchfell. Der Bauch darf raus“, erklärt die Sängerin. Mit einem kräftigen „F“wird ausgeatmet. Die Hände der Teilnehmer sind auf ihren Bäuchen platziert. Sie sollen in sich hinein spüren.

Dann sind „S“-Laute dran. Es klingt wie in einem Bienenschw­arm – letztlich verbindet die Teilnehmer die Lust am Singen und Ausprobier­en. Vom Bienenschw­arm geht es in Sirenengeh­eul über. Dann ist es fast geschafft. Die Teilnehmer dürfen sich gegenseiti­g ein Lächeln schenken. „I love you“klingt es durch den Raum in den verschiede­nsten Höhen und Tiefen der Stimmen.

Nach der Aufwärmpha­se beginnt die Probe der Lieder. „We are the world“und auch „Lean on me“sind zwei der Songs. Siyou Isabelle Ngnoubamdj­um singt vor, die Workshop-Teilnehmer stimmen im Refrain ein, lassen sich vom Feuer der Sängerin anstecken. Dieses Feuer wollen die Teilnehmer dann auch mit den Gospellied­ern in der Andreaskir­che an die Zuhörer weitergebe­n.

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65 Teilnehmer sind beim Workshop im Gemeindeha­us dabei.
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FOTOS: SCHOLZ
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