Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ein Gegner im Aufschwung

Basketball, ProA: Steeples sind zu Gast bei gegen den Abstieg kämpfenden Hanauern

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EHINGEN (aw) - Die Zweitliga-Basketball­er des Teams Ehingen Urspring sind am 22. Spieltag der ProA-Hauptrunde bei den White Wings Hanau zu Gast. Spielbegin­n am Samstag, 9. Februar, ist um 19 Uhr. Das Hinrundens­piel in Ehingen war unterm Strich eine klare Sache für die Steeples, während es für die abstiegsge­fährdeten Hanauer nur eine ihrer bis heute 15 Niederlage­n war. Doch die Bilanz der Südhessen in den vergangene­n vier Wochen lässt sich sehen, auch mit Hilfe von zwei Zugängen wollen die White Wings die Abstiegszo­ne schnellstm­öglich verlassen.

Innerhalb kurzer Zeit hat Hanau seine Ausbeute verdoppelt. Sechs Punkte holte die Mannschaft von Trainer Simon Cote, an dem die White Wings trotz der vielen Misserfolg­e in dieser Saison festhielte­n, aus den vergangene­n vier Spielen. Nur die Heimnieder­lage vor zwei Wochen gegen Paderborn verhindert­e eine noch bessere Ausbeute, doch für die Heimpleite revanchier­ten sich die Hessen mit einem unerwartet hohen 95:55-Sieg in Trier. „Trier war nicht gut, aber das Hanauer Team war ein anderes als das in der Vorrunde. Und 40 Punkte Unterschie­d sind 40 Punkte“, sagt Steepes-Trainer Domenik Reinboth, der das Spiel im Livestream verfolgt hat. Nur das erste Viertel war ausgeglich­en (20:19 für die White Whings), danach machten die Gäste kurzen Prozess mit dem Play-off-Kandidaten Trier. Zur Pause stand es 48:29 für Hanau und nach dem dritten Viertel 75:41.

Erfolgreic­hster Werfer der White Whings gegen Trier war einer der beiden US-Amerikaner, die Hanau vor Ende der Wechselper­iode im Januar verpflicht­et hatten: Jarekious Bradley erzielte 20 Punkte. Bradley, zuletzt in Finnland aktiv und davor schon in der Bundesliga (Braunschwe­ig), und der aufgrund des verletzung­sbedingten Ausfalls von Kapitän Till-Joscha Jönke geholte Bryan Smithson (zuletzt bei einem tschechisc­hen Erstligist­en unter Vertrag) verleihen dem Spiel der Hessen aus Sicht von Reinboth zusätzlich­e Durchsetzu­ngskraft. „Mit den neuen Spielern hat Hanau noch mehr Scoring Power“, so der Steeples-Coach, der die White Wings als „offensiv enorm gefährlich“bezeichnet. Die vielen physisch starken Spieler brächten sich auch defensiv gut ein – die Hessen seien in der Lage, sehr hart zu verteidige­n.

Da kommt einiges zu auf die Steeples, die in dieser Saison aber schon viele Herausford­erungen gemeistert haben. Zuletzt setzte man sich gegen den Aufsteiger Schalke 04 in eigener Halle ohne große Probleme durch. Es war Saisonsieg Nummer zwölf für die Steeples, die nun – nachdem das Ziel Nichtabsti­eg praktisch erreicht ist – in der Lage sind, die weiteren Aufgaben mit einer gewissen Gelassenhe­it anzugehen. Schon jetzt zufrieden dürfte aber keiner sein beim Team Ehingen Urspring, schließlic­h hat der Verein die Chance, erstmals seit vielen Jahren die Play-offs in der ProA zu erreichen. Das Ziel am Samstag ist klar: der 13. Erfolg der Saison.

Rücksicht aufs NBBL-Spiel

In der vergangene­n Woche musste Reinboth an einem Abend im Training auf die NBBL-Spieler verzichten, die mit der Oberliga-Mannschaft der Urspringsc­hule bei BBU Ulm II ein Punktspiel absolviert­en. Auch nach Hanau werden nicht alle jungen Talente mitfahren, denn am Sonntag steht für die U19 aus Urspring in der Nachwuchsb­asketball-Bundesliga (NBBL) das Heimspiel gegen Bayern München an. „Wir müssen mal sehen, wie viele und wen wir aus der NBBL mitnehmen“, so Reinboth, der hofft, dass keine Spieler ausfallen. Bei einem oder anderen seien leichte Anzeichen einer Erkältungs­krankheit zu erkennen gewesen – allerdings nicht so schlimm, um das Bett zu hüten oder eine Einheit aussetzen zu müssen. „Es war eine gute Trainingsw­oche“, sagt Reinboth.

Derweil blickt man in Hanau gespannt auf das zweite Duell in dieser Saison mit dem Team Ehingen Urspring. Vor allem vor der Offensive der Steeples hat White-Wings-Trainer Simon Cote viel Respekt. „Sie haben viele sichere Werfer und lassen den Ball gut laufen. Man merkt ihnen an, dass sie eine gute Teamchemie haben und sehr gut gecoacht sind“, so Cote. Bei Hanau ließ im verlorenen Heimspiel vor zwei Wochen gegen Paderborn der Teamgeist ein wenig zu wünschen übrig, wie der White-Wings-Trainer hernach bedauerte. „Wir haben den Ball nicht schnell genug ins Laufen gebracht, gerade beim Aufbau in der eigenen Hälfte. Da müssen wir an uns arbeiten. Und wir müssen Bryan und Jarekious noch besser ins Team integieren.“Im folgenden Spiel in Trier sah das wieder ganz anders und viel besser aus. Welches Gesicht die Hanauer gegen Ehingen Urspring offenbaren, wird sich zeigen. Klar ist: Die Hessen stehen unter Druck. Simon Cote: „Wir haben noch neun Spiele vor uns und müssen einige davon gewinnen.“Die Steeples dagegen haben am Samstag weit weniger zu verlieren.

 ?? ARCHIVFOTO: MAS ?? In der Hinrunde behielten die Steeples (hier Kevin Yebo mit Ball) zu Hause gegen Hanau mit 91:67 deutlich die Oberhand.
ARCHIVFOTO: MAS In der Hinrunde behielten die Steeples (hier Kevin Yebo mit Ball) zu Hause gegen Hanau mit 91:67 deutlich die Oberhand.

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