Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Närrische Zeit gestartet
Zu Schalmeienmusik stellten die Rekruten Westerheims ihre Fasnetshexe auf.
WESTERHEIM (hjs) - Sie steht und prägt jetzt das Ortsbild in Westerheim. Vor dem Haus des Gastes im Ortszentrum thront nun die Fasnetshexe – eingerahmt von Schneehaufen. Bis Fasnetsdienstag, 5. März, darf sie dort stehen bleiben, ehe sie in der Nacht zum Aschermittwoch ein Raub der Flammen wird. Die 6,5 Meter hohe Fasnetshexe ist die Symbolfigur der Westerheimer Fasnet, die den Einwohnern deutlich machen soll, dass die fünfte Jahreszeit angebrochen ist und Narren das Sagen haben. In Westerheim ist es eine alte Tradition, dass die jeweiligen Rekruten der Gemeinde die Fasnetshexe zimmern und herstellen und ihr ein rund zweiwöchiges Dasein ermöglichen. In diesem Jahr war der Jahrgang 98/99 an der Reihe, der mit viel Einsatz und Engagement die Fasnetshexe im Schuppen von Thomas Kneer fabriziert hat. Am Donnerstagabend kamen die 22 Jahrgängler – zehn Mädchen und zwölf Jungen – mit ihrem Prachtexemplar in den Ort gezogen, um es am üblichen Platz vor dem Haus des Gastes zur flotten Musik der IGFSchalmeien um Anja Tritschler und Heike Class zu errichten. Das klappte sehr gut. Zahlreiche Westerheimer verfolgten das bunte Trieben mitten im Flecka und schunkelten und wippten zu den Klängen der Schalmeien der Interessengemeinschaft Fasnet. Mit einem kleinen Gedicht hatten die „Johrgängler“, wie sie in Westerheim heißen , zum „Hexaaufstella“geladen. Da hieß es: „Liabe Leit von Weschdrhoi, jetzt hoißt es dann wieder Stelza hoi! Dui Fasnet kann jetzt richtig beginna, fehlt bloß no a Hex im Flecka drinna.“Diesem Mangel halfen die jungen Leute des Jahrgangs ab und zudem wünschten sie den Zuschauern und Westerheimern „a scheana Fasnetszeit“. Dem Aufstellen der Fasnetshexe folgte dann am Abend noch der Maschgerdag, bei dem zahlreiche Maskierte durch den Ort zogen und sich närrisch-heiter vergnügten. Dieser „Maschgerdag“hat eine lange Tradition, er ist von der IGF vor Jahren wiederbelebt worden. Anlaufpunkte der Narren bildeten vor allem das Feuerwehrheim und das Musikerheim.