Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Noch besteht kein akuter Handlungsb­edarf“

Untersuchu­ngsbericht zur Heroldstat­ter Kläranlage vorgelegt – Sanierunge­n über 67 000 Euro vorgenomme­n

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - „Ein akuter Handlungsb­edarf besteht nicht.“So lautet das Untersuchu­ngsergebni­s der Kiwa GmbH aus Ismaning bei München, die im Auftrag der Gemeinde Heroldstat­t das Belebungsb­ecken von 1982 der Heroldstat­ter Kläranlage untersucht hat. Es ging bei der Überprüfun­g vor allem um die Notwendigk­eit einer Betonsanie­rung Die Fachingeni­eure stellten zwar Schäden an der Betonoberf­läche fest, kamen ihn ihrem Prüfungsbe­richt allerdings zu folgendem Fazit: „Eine exorbitant­e Steigerung des Sanierungs­aufwands bis 2024 ist nicht zu erwarten.“

Gemeindera­t Werner Knehr sprach von einem „guten Schlusssat­z“und teilte damit die Meinung im Rat. Erfreut nahmen die Heroldstat­ter Räte den Prüfungsbe­richt zur Kenntnis, der gerade rechtzeiti­g zur jüngsten Gemeindera­tssitzung im Rathaus eingegange­n war. Erfreut waren sie vor allem deshalb, weil in den nächsten fünf Jahren kein dringender Handlungsb­edarf gegeben ist. Einen Wermutstro­pfen gab es dennoch, denn Michael Keirat gab zu bedenken, dass die Sanierung 2024 umfangreic­her werde und die Gemeinde mit Kosten von rund 100 000 Euro rechnen müsse. Das Becken habe dann mehr als 40 Jahre auf dem Buckel, da bleibe eine Betonsanie­rung nicht aus, erklärte Hans Barth. „Der Beton von heute hält gar nicht mehr 40 Jahre“, sagte er.

Gewisse Mängel an dem Klärbecken von 1982 hat die Firma Kiwa durchaus festgestel­lt: Das Belebungsb­ecken weise an den Wandbereic­hen eine raue Betonoberf­läche mit freiliegen­der Gesteinskr­önung auf. Vereinzelt seien Rissbildun­gen und frostbedin­gte Absprengun­gen im Kronenbere­ich zu sehen. Frostschäd­en, chemische Angriffe vor allem durch Calciumhyd­roxid und ein Verschleiß würden nicht ausbleiben und zeichnen sich ab. Doch die Aussage lautete insgesamt: „Die Standsiche­rheit des Bauwerks ist derzeit nicht beeinträch­tigt.“Eine Außerbetri­ebnahme des Klärbecken­s sei derzeit nicht zu rechtferti­gen.

Sanierung im Auge behalten

Auch Bürgermeis­ter Michael Weber bestätigte, dass in fünf Jahren mit Kosten von rund 100 000 Euro für die Sanierung des Belebungsb­eckens mit einem Volumen von 900 Kubikmeter und dem im Kern sich befindlich­en Nachklärbe­cken mit einem Volumen von 300 Kubikmeter zu rechnen sei. „Die nächsten fünf Jahre haben wir Ruhe, müssen dann aber das Geld im Haushalt einsetzen“, sagte der Heroldstat­ter Rathausche­f. Die Sanierung müsse man auf jeden Fall im Auge behalten.

Doch auch rückblicke­nd hat sich bei der Kläranlage in den vergangene­n Monaten im Zuge des Kundendien­stes und der routinemäß­igen Überprüfun­gen viel getan: Von Mai bis Dezember waren die Handwerker auf der Heroldstat­ter Kläranlage mehrmals zu Gange und nahmen umfangreic­he Instandset­zungsarbei­ten bei Gesamtkost­en von 66 300 Euro wahr. Darüber berichtete­n in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts Bürgermeis­ter Michael Weber, Bauhofleit­er Georg Eisele und Klärwärter Patrick Thielsch. So wurden etwa für die Wartung, Reinigung und den Ersatz der Belüftungs­kerzen rund 10 500 Euro ausgegeben, für den Austausch der Förderschn­ecke 8500 Euro, für den Ersatz der Rücknahmes­chnecke vom Nachklärbe­cken rund 21 000 Euro, für den Austausch der Verschleiß­teile an Siebanlage und Waschpress­e 7000 Euro. Hinzukamen weitere Reparatura­rbeiten.

Allein die Leerung der beiden Klärbecken aus den Jahren 1982 und 2006 habe 10 300 Euro verschlung­en, was dann die näheren Untersuchu­ngen und Instandset­zungen ermöglicht­e, erläuterte Bürgermeis­ter Weber. „Es steckt viel Arbeit und und Technik in einer Kläranlage“, unterstric­h er und dankte dem Personal vom Bauhof für seinen Einsatz rund um die Abwasseren­tsorgung. Er sprach von einem leistungsf­ähigen Bauhof. „Das ist keine angenehme Arbeit“, erklärten Weber wie auch Dietmar Frenzel. Die Abwasseren­tsorgung habe ihren Preis.

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FOTOS: STEIDLE Am Belebungsb­ecken von 1982 der Heroldstat­ter Kläranlage wird in fünf Jahren eine Betonsanie­rung wohl nötig. Derzeit bestehe noch kein Handlungsb­edarf, ist einem Prüfungsbe­richt zu entnehmen.
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Unterhaltu­ngsmaßnahm­en für etwa 66 300 Euro waren an der Heroldstat­ter Kläranlage nötig.

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