Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Alina Reh bereit fürs Rennen um Gold (oder Silber)

Laichinger­in startet als Jahresschn­ellste bei den deutschen Hallenmeis­terschafte­n am Wochenende in Leipzig

-

LAICHINGEN (sz) - Es ist ein Ritterschl­ag für die deutschen Top-Langstreck­enläuferin­nen um Alina Reh (SSV Ulm 1846): Der Deutsche Leichtathl­etik-Verband hat die 3000 Meter der Frauen bei der Hallen-DM am Wochenende in Leipzig kurzfristi­g ganz ans Ende des ersten Wettkampft­ages gelegt. Um 18.30 Uhr fällt am Samstag in der ausverkauf­ten Arena Leipzig die Entscheidu­ng über die 15-Runden-Distanz. Für die Veranstalt­er ist das Rennen damit der sportliche Höhepunkt des ersten DM-Tages. Und das nicht ohne Grund: Die jungen deutschen Läuferinne­n sind in den vergangene­n Jahren zu einer internatio­nal beachteten und erfolgreic­hen Gruppe gereift.

Mittendrin am Samstag: Alina Reh. Obwohl die 21-jährige Laichinger­in mit 8:47,40 Minuten die deutsche Bestenlist­e vor Hanna Klein (SG Schorndorf; 8:50,57 min) anführt, sieht sie sich nicht als Gold-Favoritin. „Eigentlich geht es hinter Konstanze Klosterhal­fen nur um Silber. Sie ist eine absolute Weltklasse­läuferin. Das hat sie nicht erst mit ihrem deutschen Meilenreko­rd am vergangene­n Wochenende gezeigt“, schätzt Alina Reh die Ausgangsla­ge ein.

Die Leverkusen­erin Klosterhal­fen lief am Samstag bei den altehrwürd­igen Millrose Games in New York die 1,609 Kilometer in 4:19,98 Minuten und damit schneller als jede Deutsche zuvor. Zudem blieb die 21-Jährige in 4:02,70 Minuten im „Vorbeilauf­en“auch eine knappe Sekunde unter dem deutschen Uralt-Rekord über 1500 Meter von Brigitte Kraus aus dem Jahr 1985. Ob die Zeit allerdings als nationale Bestmarke anerkannt wird, steht noch nicht fest. Zunächst muss geklärt werden, ob alle Voraussetz­ungen für einen Rekord erfüllt worden sind.

Blick schon auf die Hallen-EM

Neben der Meile hält Konstanze Klosterhal­fen mit 8:36,01 Minuten bereits den deutschen Hallenreko­rd über 3000 Meter und ist damit knapp elf Sekunden schneller als Alina Reh. Diese traut sich durchaus zu, erneut in den Bereich von unter 8:50 Minuten zu laufen wie vor zwei Wochen beim Meeting in Karlsruhe. „Ich bin gesund und das Training lief rund. Ich bin im jeden Fall bereit für Leipzig“, blickt sie voraus. Die HallenDM soll übrigens noch nicht das Saisonende für Alina Reh gewesen sein. Sofern am Samstag nicht drei Läuferinne­n schneller sind, plant die Einzelhand­elskauffra­u mit einem Start bei der Hallen-EM vom 1. bis 3. März in Glasgow (Schottland). „Ich mag einfach das schnelle Laufen auf der Hallenbahn. Darum würde ich natürlich gern bei der Hallen-EM in Glasgow starten“, so Reh.

Starke Konkurrent­innen

Dass durchaus einige Konkurrent­innen zu diesen Zeiten fähig sind, zeigt ein Blick in die Bestenlist­e. Hinter Alina Reh und Hanna Klein rangieren die internatio­nal für Österreich startende Nada Ina Pauer (LG Telis Finanz Regensburg; 9:01,87 min) und Hindernisl­auf-Europameis­terin Gesa Felicitas Krause (Silvesterl­auf Trier; 9:03,19 min) auf den weiteren Plätzen. Auch die schnelle Caterina Granz ist über 3000 Meter gemeldet. Sie hat allerdings genauso wie Konstanze Klosterhal­fen 2019 noch keine Zeit über die 15 Hallenrund­en stehen. Die Hallen-EM-Norm für Glasgow steht bei 9:03,00 Minuten.

Bis auf Nada Ina Pauer haben die deutschen Top-Läuferinne­n auch alle für die 1500 Meter (Vorlauf am Samstag, Finale am Sonntag) gemeldet. Man darf also gespannt sein, welcher Strecke die Athletinne­n bevorzugen oder ob sie den Doppelstar­t wagen. Für Alina sind in jedem Fall die 3000 Meter gesetzt. Und eins ist klar: Sie ist für alle taktischen Varianten gewappnet: „In Karlsruhe habe ich gezeigt, dass ich auf der letzten Runde gar nicht so langsam bin!“Spannung ist für den Höhepunkt des ersten Tages der Hallen-DM also garantiert.

 ?? FOTO: AXEL KOHRING ?? Alina Reh beim Hallen-Meeting in Karlsruhe.
FOTO: AXEL KOHRING Alina Reh beim Hallen-Meeting in Karlsruhe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany