Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Die Reihen der Towerstars lichten sich
Mit dezimierter Aufstellung fahren die Ravensburger in der DEL2 zu den Bietigheim Steelers
RAVENSBURG - Sechs Spieltage sind es noch bis zum Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga 2. „Eine harte Zeit“, sagt Rich Chernomaz, Trainer der Ravensburg Towerstars. Zum einen, weil es für den Tabellenzweiten noch zum Tabellenfünften Bietigheim Steelers (Freitag, 20 Uhr, Egetrans-Arena, Sprade TV), gegen den Spitzenreiter Löwen Frankfurt (So, 18.30 Uhr, CHG-Arena), zum Tabellendritten Lausitzer Füchse, gegen den Tabellensiebten Kassel Huskies und zum Tabellensechsten ESV Kaufbeuren geht. Und zum anderen, weil ausgerechnet jetzt der Kader etwas ausgedünnt ist.
Die Towerstars hat eine Krankheitswelle erwischt. Unter der Woche waren fast mehr Profis beim Mannschaftsarzt in der Praxis als in der CHG-Arena auf dem Eis. Am Donnerstag fehlten noch immer Vincenz Mayer, Maximilian Kolb und Kilian Keller. Bei allen ist ein Einsatz am Freitag in Bietigheim eher unwahrscheinlich. Jakub Svoboda ist ebenfalls noch nicht wieder ganz fit, Julian Kornelli ist an diesem Wochenende für seinen Stammverein Schwenninger Wild Wings aktiv. „Da kann man nichts machen“, will Chernomaz erst gar nicht klagen. „Jetzt sind halt auch die Spieler gefragt, die zuletzt nicht die gewünschte Eiszeit bekommen haben.“Namentlich meinte der Trainer dabei vor allem Tim Brunnhuber und Calvin Pokorny.
Keine dummen Strafen kassieren
Die drei Siege unter seiner Regie gegen Freiburg, Bad Nauheim und Heilbronn „stimmen mich zuversichtlich“, meint Chernomaz. Trotz der personellen Lage ist dem Kanadier vor den Spielen in Bietigheim und gegen Frankfurt nicht bange. „Es wird interessant sein zu sehen, wo wir in der Endphase der Saison im Vergleich zu den beiden Topmannschaften stehen“, sagt Chernomaz. Ravensburg, Frankfurt und Bietigheim sind die DEL2-Teams mit den meisten Saisontoren. Platz sechs und damit die direkte Qualifikation für das Play-off-Viertelfinale haben die Towerstars bereits sicher, auch das macht die Sache entspannter. Die Pre-Play-offs, dort endeten die vergangenen beiden Spielzeiten, sind umschifft.
Wichtig wird für Ravensburg sein, in beiden Spielen stabil zu stehen. „Jeder muss wissen, was er in der Verteidigung zu tun hat“, sagt Chernomaz. Die Steelers haben am Dienstag im Nachholspiel die Tölzer Löwen mit 7:4 bezwungen – Tyler McNeely schoss im dritten Drittel innerhalb von 6:31 Minuten drei Tore und machte im Alleingang aus dem 2:3-Rückstand eine 5:3-Führung. „Wir müssen clever spielen und dumme Strafen vermeiden“, fordert Chernomaz.
Bei all den Ausfällen ging eine positive Meldung am Donnerstag fast unter. Andreas Driendl, der krankheitsbedingt unter Chernomaz noch kein Spiel bestritten hat, ist wieder fit. In Bietigheim wird es zwar auf die gesamte Ravensburger Mannschaft ankommen, im Besonderen aber auch Topspieler wie eben Driendl oder den neuen Topscorer David Zucker. Wie nüchtern Chernomaz an das Wochenende herangeht, zeigen auch diese Sätze: „Selbst wenn wir verlieren sollten, wäre es nicht so schlimm. Dann könnten wir sehen, wo wir uns noch verbessern müssen.“Denn: Die richtig heiße Phase der Saison kommt mit den Play-offs.