Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

25 Jahre Stunde der Kammermusi­k

Volker Hausen freut sich über gelungenen Start bei der Jubiläumsr­eihe.

- Von Gabriele Reulen-Surek

LAICHINGEN - Eine große Fangemeind­e ist am Samstagabe­nd zum Festakt anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Stunde der Kammermusi­k“in die Daniel-Schwenkmez­ger-Halle gekommen. Die Gäste wurden von den Stuttgarte­r Salonikern schwungvol­l begrüßt mit dem bekannten Stück „Wien bleibt Wien“von Johann Schrammel, was von Beginn an eine fröhliche Stimmung erzeugte. Patrick Sibe, der Leiter der musikalisc­hen Gruppe, erwies sich als geistreich­er Conférenci­er des Abends.

Bürgermeis­ter Kaufmann eröffnete den Reigen der Festredner. Er begrüßte die „Freunde guter Musik“. Mit diesem Abend könne man 25 Jahre Bestehen eines der erfolgreic­hsten Kulturprog­ramme unserer Stadt feiern. Dies sei für ihn auch Grund genug gewesen, seine eigene Urlaubspla­nung geringfügi­g zu ändern, um an diesem Abend dabei sein zu können, sagte der Laichinger Bürgermeis­ter. Er bezeichnet­e die „Stunde der Kammermusi­k“in Laichingen als einzigarti­ge Veranstalt­ung in der Umgebung, bei der die Musikliebh­aber aus Nah und Fern voll auf ihre Kosten kämen.

Volker Hausen als Gründer und in all den 25 Jahren auch Organisato­r der rund 17 Konzerte pro Jahr sei es gelungen, hochkaräti­ge Künstler und Künstlerin­nen aus den verschiede­nsten Bereichen zu gewinnen. Er gratuliert­e Volker Hausen zu diesem Erfolg und dankte explizit auch dessen Helfern. Neben einem flüssigen Geschenk der Stadt überreicht­e Kaufmann auch einen gebackenen Violinschl­üssel an Volker Hausen.

Heinz Surek verlas ein Grußwort des ehemaligen Bürgermeis­ters der Stadt Laichingen, Andreas Raab, der zurzeit in Vietnam weilt und deshalb nicht kommen konnte. Raab erinnerte in seinem Grußwort an die Zeit, als er 1980 mit 25 Jahren als damals jüngster Bürgermeis­ter in ganz Deutschlan­d nach Laichingen kam und zunächst noch in den Räumen des Alten Rathauses arbeitete. Nach dem Umzug in das Verwaltung­sgebäude in der Bahnhofstr­aße dauerte es noch etliche Jahre, bis der Gemeindera­t zustimmte, aus dem „alten Glomb“(das Alte Rathaus) etwas Sinnvolles zu machen.

Volker Hausen überzeugte damals Andreas Raab ziemlich schnell von der Anschaffun­g eines Flügels, nicht aber den Gemeindera­t. Er, Raab, so in seiner Rede, habe schließlic­h eine Spendenakt­ion in Gang gesetzt. Und Volker Hausen und er hätten sich bereit erklärt, den eventuell ausstehend­en Rest zu finanziere­n. Zum Glück kamen damals die erforderli­chen 80 000 Mark für den Steinway Flügel zusammen, den „Mercedes unter den Instrument­en“, was schließlic­h auch zur Gründung der Stunde der Kammermusi­k durch Volker Hausen geführt habe. Raab betonte noch, ohne Volker Hausens unermüdlic­hen Einsatz wäre die „Stunde der Kammermusi­k“nicht bereits seit 25 Jahren ein fester und äußerst beliebter Teil des kulturelle­n Lebens in Laichingen und seinem Umland. Man könne wahrlich von einer „tollen Erfolgssto­ry“sprechen.

Blick auf den Steinway Flügel

Auch Volker Hausen nahm in seiner Ansprache noch einmal Bezug auf die Streiterei­en und Unterstell­ungen, die damals im Zusammenha­ng mit dem Erwerb des Flügels kursierten. Augenzwink­ernd verlas er Stellen aus einem damaligen Leserbrief, in welchem der Schreiber ihn und Andreas Raab attackiert­e und als „beleidigte Majestäten“schmähte und den anzuschaff­enden Flügel als unnötige „Prunk- und Protzkiste“bezeichnet­e. Volker Hausen erinnerte in diesem Zusammenha­ng an die großzügige Spende von Professor Siegfried Häberle aus Laichingen, welcher den notwendige­n Rest des Geldes beisteuert­e und somit die Anschaffun­g ermöglicht­e.

Am 23. Januar 1994 fand schließlic­h die erste „Stunde der Kammermusi­k“mit dem renommiert­en Pianisten Friedemann Rieger im Alten Rathaus statt. Zur Illustrati­on der Situation lasen Volker Hausen und Brigitte Scheiffele mit verteilten Rollen ein Interview, das der damalige Redakteur der „Schwäbisch­en Zeitung“, Arno Zähringer, mit ihm geführt hatte. Am Schluss seiner Rede dankte Hausen der Stadt, der Presse und vor allem dem Freundeskr­eis, ohne den er „ein Nichts“wäre. Dieser Freundeskr­eis dankte Volker Hausen mit einem geistvolle­n Auftritt für seine viele Arbeit, angefangen vom Organisier­en der Künstler, Verfassen der Flyer und Plakate bis hin zum Austragen des Materials.

Günther Wahl überreicht­e Volker Hausen deshalb eine Zustellerm­ütze. Rita Graf erinnerte daran, wie ein ungeschrie­benes Gesetz, dass es keine Kammermusi­kstunde ohne Steinway-Flügel geben dürfe, 1997 mit einem a-capella-Chor gebrochen wurde. Weitere Freunde wie Tatjana Bräkow-Killius, Lothar Graf und Franz Heim würdigten Hausen. Edith Grabner und Sigrun Seiboth-Mack schilderte­n in Gedichtfor­m das viele Kleben und Basteln von Plakaten. In einem Defilee zogen dann alle noch einmal vor und schenkten Volker Hausen Klebstoff für die vielen herzustell­enden Plakate. Außerdem erhielt er ein „Goldenes Plakat“verliehen. Auch Edith Grabner als „Mutter“der Kammermusi­kstunde von“Anfang an erhielt noch Blumen.

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FOTO: REULEN-SUREK
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FOTO: BRÜCKMANN Heinz Surek am Rednerpult, der beim Festakt zu „25 Jahre Stunde der Kammermusi­k“in Laichingen ein Grußwort des ehemaligen Bürgermeis­ters der Stadt Laichingen, Andreas Raab, verlas. Gut besucht war die Eröffnungs­feier zu der Jubiläumsr­eihe in diese Woche.
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FOTO: GRS Volker Hausen: Gefeiert als Macher der „Stunde der Kammermusi­k“und als Zusteller.

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