Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Mitarbeiter hätten das Nachsehen
Einst waren die beiden größten deutschen Geschäftsbanken so groß, dass die Politik sie in der Finanzkrise trotz etlicher Fehler nicht fallen lassen wollte. Heute sind die Deutsche Bank und die Commerzbank so weit geschrumpft, dass sie im internationalen Vergleich kaum noch eine Rolle spielen. Schlimmer. Beiden Häusern fehlt eine nachvollziehbare Zukunftsstrategie. Mit einer Fusion könnte wieder ein gewichtiges Geldhaus in Deutschland entstehen. Allerdings ist eine hohe Bilanzsumme allein kein Erfolgskriterium.
Es gibt nach wie vor zu viele Banken. Die Sparkassen in öffentlicher Hand und die Genossenschaftsbanken sorgen für einen harten Wettbewerb um Privatkunden und einen Teil der Firmenkunden. Für die Kunden sind Bankdienstleistungen daher relativ preiswert, für die Institute die Gewinnmargen gering. Das niedrige Zinsniveau belastet die Ergebnisse der Banken ebenfalls. Dagegen wirft das früher einmal hochgelobte Investmentbanking der Deutschen Bank nichts mehr ab.
Am Marktumfeld wird sich auf absehbare Zeit nicht viel ändern. Woher also sollten die Großbanken bei einer Fusion Hoffnung schöpfen? Erst einmal wohl nur durch enorme Kosteneinsparungen zu Lasten des Filialnetzes und der Beschäftigten. Eine Fusion wird Tausende gut bezahlte Job bei den beiden Banken kosten.