Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Musiklehrer und junge Talente zeigen ihr Können
Volles Haus beim dritten Jubiläums-Termin am Sonntag in der Reihe „Stunde der Kammermusik“im Alten Rathaus
LAICHINGEN - Volker Hausen, Gründer der Kammermusikstunde im Alten Rathaus, durfte sich beim Auftritt der Musikschullehrer am Sonntagvormittag über ein volles Haus freuen. Auch einige der besten Schüler waren mit von der Partie. Schon am Freitagabend, zu Beginn der Jubiläums-Festwoche zum 25jährigen Bestehen der Kammermusikstunde, war das Interesse von Publikum und Medien groß: Vertreter von Presse, Funk und Fernsehen waren vor Ort, darunter Regio TV und die SWR-Landesschau, die am Montag um 18.45 Uhr über das Kammermusik-Jubiläum berichten will.
Die Musiklehrer und ihre Schüler kommen zwar nicht im Fernsehen, denn die überregionalen Medien hatten für ihre Berichterstattung die Auftakt-Veranstaltung der Jubiläums-Festwoche gewählt - mit Pianistin Ines Klotina aus Stockholm. Doch auch die Beiträge der Musikschule waren ein Erlebnis und bekamen viel Beifall – wie jedes Jahr. Die Auftritte der Lehrer und Schüler sind seit vielen Jahren fester Bestandteil des jährlichen Kammermusik-Programms.
Den Anfang machte ein LehrerTrio, das sich in vielfacher Hinsicht verdient gemacht hat. BlockflötenExpertin Tatjana Bräkow-Killius ist eine sehr gute Musikerin und gleichzeitig zweite Vorsitzende des Kammermusikstunden-Vereins sowie Leiterin des Laichinger Schulorchesters. Manuela Riegner zählt zu den besten Querflöten-Spielerinnen in der Region und ist bereits mehrfach in der Kammermusikstunde aufgetreten, ebenso Ruth Unterkofler an der Oboe und dem Englischhorn. Das Trio wählte eine Triosonate CDur
von Johann J. Quantz (1697-1773) – ein wunderschöner Dreiklang und sehr schön gespielt
Im zweiten Beitrag war Ruth Unterkofler als Solistin an der Oboe zu hören, von Jakob Haufler an der Gitarre begleitet. Mit „Les Regrets“und einem weiteren Werk von Napoleon Coste (1805-1883) beeindruckte sie als versierte Solistin mit einer wunderschönen Melodie. Christian
Riegner, bekannt für sein einfühlsames Spiel und seinen weichen Anschlag, wählte für seinen Vortrag am Steinway-Flügel die Klaviersonate dmoll op. 28 von Sergei Rachmaninoff (1873-1943). Auch als Klavierbegleiter von Musikschülern und Kollegen hat er in den vergangen Jahrzehnten viele Verdienste erworben.
Liana Einwiller spielte auf ihrer Violine mit „Rojo y Negro“, ein schwungvolles Stück von Ramiro Gallo (1966), von Astrid Schmid am
Klavier begleitet. Auch sie bekam viel Beifall. Ebenso die beiden Gitarren von Musikschüler Richard Knaute und seinem Lehrer Jakob Haufler mit dem filigran und sehr schön gespielten Stück „Green Island“von Michel Langer. Schüler Niklas Melzner zeigte sein Können am Saxophon mit zwei Stücken von Hyacinthe E. Klose (1808-1880), am Klavier begleitet von Christian Riegner. Tango, Mambo und andere südamerikanische Rhythmen gab es beim Vortrag von Bernadette Jedele
(Oboe) und Amelie Gruper (Englischhorn), die mit ihrer Lehrerin Ruth Unterkofler (Oboe) drei prima präsentierte Stücke von Ernst T. Kalke hinlegten (1924).
„Après un rêve“(„Nach einem Traum“) heißt die Komposition von Gabriel Faure (1845-1924), geheimnisvoll und spannend vorgetragen von Christian Bolkart an der Posaune,
von Astrid Schmid am Klavier begleitet. Bolkart spielte in einem weiteren Beitrag Euphonium, zusammen mit seinem Schüler Fabian
Körner an der Tuba, der im vergangenen Jahr beim bundesweiten Wettbewerb von „Jugend musiziert“den ersten Preis holte: Ein beeindruckendes Duett mit einer ausgefallenen Melodie mit dem Titel „Complex“von Jean Chr. Cholet (1962), die die Besonderheit der beiden trumente zur Geltung brachte.
Dazwischen gab es ein wunderschönes Solo von Gitarrenlehrer Jakob Haufler mit „Cancion de la Hilandera“von Augustin Barrios (18851944), der jede einzelne Saite zum Klingen brachte, sanft, melancholisch und verträumt. Im Finale verzauberten Petra Roth und Nina Stemann das Publikum im Alten Rathaus mit ihrem zweistimmigen Gesang bei ihrem Lied „The Rose“von
Bette Midler (1945). Das Thema: Die Liebe. Mal schmerzhaft und stachelig wie ein Dornenstrauch – dann wieder betörend wie ein frisch erblühte Frühlingsrose: Ein schöner Abschluss.