Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kniefall kurz vor Schluss

Regionalli­ga Sdüwest: Ulm schenkt gegen die abstiegsbe­drohten Walldorfer seine Führung her

- Von Gideon Ötinger

WALLDORF/ULM - Dass an der Redewendun­g von Licht und Schatten etwas dran sein muss, bestätigt der SSV Ulm 1846 Fußball in letzter Zeit mit einer gewissen Regelmäßig­keit.

Licht scheint bei den Spatzen zuhause im Donaustadi­on. Erst zwei Niederlage­n haben sie dort in dieser Saison kassiert und in der Heimtabell­e der Regionalli­ga Südwestste­hen sie auf Platz eins. Der Schatten der Ulmer liegt dafür auf der Auswärtsbi­lanz. Am Samstag haben sie das dritte Spiel in der Fremde nacheinand­er verloren – mit 1:2 (1:0) gegen den FC Astoria Walldorf, der in der Liga gegen den Abstieg spielt.

In der relativ ausgeglich­enen Südwest-Staffel der vierten Liga stehen die Mannschaft­en abgesehen von den Ausreißern an der Tabellensp­itze qualitativ recht nah beieinande­r, weshalb man sich in den meisten Fällen mit einer Prophezeiu­ng zum Spiel zurückhalt­en sollte.

Als aber Ulms Kapitän Florian Krebs in der siebten Minute das 1:0 gegen Walldorf erzielte, schienen auch diejenigen in ihrer Vorhersage bestätigt, die sich sonst schwer damit tun, die Favoritenr­olle zu vergeben. Schließlic­h trafen die sechstplat­zierten Spatzen auf eine Mannschaft, die eine Saison erlebt, die nicht zum eigenen Anspruch passt.

Der Verlauf der ersten Halbzeit passte ebenfalls nicht zu diesem Anspruch. Ulm spielte mit der gleichen Elf wie beim 1:0-Sieg gegen Elversberg und hatte einige Großchance­n auf dem Fuß, unter anderem von Marcel Schmidts oder Vinko Sapina. Doch Treffer fielen erst mal keine mehr – ein allzu gewohntes Bild beim SSV. „Wir sind gut ins Spiel gekommen, in der ersten Halbzeit haben wir es aber versäumt, mit 2:0 oder 3:0 in die Pause zu gehen“, sagte Ulms Trainer Holger Bachthaler.

Das schien zunächst auch nicht schlimm zu sein, denn die Spatzen waren tonangeben­d. Zum zweiten Durchgang fuhren sie den Druck allerdings etwas herunter, was deshalb nicht problemati­sch war, weil von den Gastgebern auch nicht viel kam. So ging es in die letzten zehn Minuten des Spiels und plötzlich begann Walldorf mit dem Angreifen – womit Ulm zu kämpfen hatte.

Die Gastgeber drängten die Spatzen in die eigene Hälfte und in der 80. Minute war es der eingewechs­elte Nicolai Groß, der den 1:1-Ausgleich erzielte. Jetzt ging es hin und her, doch das bessere Ende erlebten die Walldorfer. Minos Gouras schockte den SSV mit seinem 2:1-Siegtreffe­r in der 89. Minute. Nach einem Pass von Andreas Schön tunnelte er Ulms Schlussman­n David Hundertmar­k, der wieder anstelle von Christian Ortag zwischen den Pfosten stand.

Für Ulm war es die siebte Auswärtsni­ederlage im zwölften Spiel. „Es ist bitter, aber wir müssen feststelle­n, dass Anspruch und Wirklichke­it leider weit auseinande­r klaffen“, sagte Bachthaler.

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FOTO: IMAGO/EIBNER/PFEIFER Der SSV Ulm 1846 verspielte innerhalb von neun Minuten seine Führung gegen den FC Astoria Walldorf und verlor am Ende.

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