Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Familie Breymaier stellt erneut den Binokelkön­ig

Der SC Heroldstat­t richtet zum 30. Mal sein Turnier aus, und das erstmals im neuen Sportzentr­um

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - Ein junger Kartenspie­ler hat’s den alten Hasen gezeigt: Der 23-jährige Peter Breymaier ist der neue Binokel-König von Heroldstat­t. Er hat die 30. Auflage des Binokeltur­niers gewonnen, und das mit deutlichem Vorsprung: In den drei Kartenrund­en kam der junge Heroldstat­ter auf 9330 Punkten (2340, 3650 und 2140) und verwies Rudolf Dukek (8130 Punkte) und Eberhard Walter (8050 Punkte) auf die Plätze zwei und drei. 42 Binokelspi­eler reizten am Freitag bei der kleinen Jubiläumsa­uflage was das Zeug hält. Erstmals wurden die Karten im neuen Sportzentr­um des SCH gemischt, die früheren Kartenrund­en fanden in den ehemaligen Sportheime­n in Ennabeuren und Sontheim statt.

Über ein Preisgeld von 150 Euro durfte sich Peter Breymaier freuen, der Zweitplatz­ierte erhielt 100 Euro und der Drittplatz­ierte 50 Euro. Die weiteren erfolgreic­hen Kartenspie­ler des 30. Binokeltur­niers erhielten Sachpreise ausgehändi­gt. Die 42 Teilnehmer kamen überwiegen­d aus Heroldstat­t, doch auch aus Laichingen, Westerheim und dem Münsinger Raum waren einige Kartenspie­ler dabei. Unter den 42 Spielern waren sechs Frauen ausfindig zu machen, von denen Helga Mahler mit 7590 Punkten am besten reizte.

Hans Steiner aus Laichingen, der das Turnier in seiner 30-jährigen Geschichte schon vier Mal gewinnen konnten, strebte den fünften Titel an, den er aufgrund einer schwachen zweiten Runde verfehlte. Steiner wurde am Ende mit 7750 Punkten Siebter. Die Jubiläumsa­ugabe zum 25-jährigen Bestehen hatte übrigens Joachim Giebler aus Heroldstat­t gewonnen, damals mit sage und schreibe 9710 Punkten. Alle Turnier mitgemacht hat Walter Schröder, der diesmal 7370 Punkte sammelte und damit den neunten Rang schaffte.

Seit 1989 richtet der SC Heroldstat­t das Binokeltur­nier am Tag nach den Weihnachts­feiertagen aus, ununterbro­chen konnte es seitdem ausgetrage­n werden. Turnierlei­ter und Cheforgani­sator ist von Anfang an Hans-Werner Breymaier, der auch das Turnier vom Freitagabe­nd im neuen Sportzentr­um erneut auf die Beine gestellt hatte, diesmal mit seinem Bruder Fritz Breymaier und seinem Sohn Peter und dessen Freundin Anna. „Das Binokeltur­nier zu organisier­en, macht mir nach wie vor Spaß und Freude“, sagt Hans-Werner Breymaier, der bei den Turnieren selbst schon mehrmals zu den Karten

griff und die Karten mischte. Und das mehrmals mit gutem Erfolg, denn zwei Mal konnte er den Titel des Turnierkön­igs holen, zuletzt 2017 mit 8800 Punkten. Den zweiten Titel hatte er 1996 eingefahre­n.

Zwischen 18 und 63 Teilnehmer zählte in der 30-jährigen Geschichte das Binokeltur­nier in Heroldstat­t. „Die Teilnehmer­zahl war immer sehr vom Wetter abhängig und da hatten wir schon jedes Wetter. Glatteis, Schneestur­m, Schneerege­n, Regen, Wind und Temperatur­en in einer großen Bandbreite“, erinnert sich der langjährig­e Turnierorg­anisator. Von Anfang an sei das Kartenturn­ier gut angenommen worden, inzwischen sei es ein Selbstläuf­er. Viel mehr als um die 50 Spieler seien aufgrund der Räumlichke­iten gar nicht drin, erläutert Breymaier.

In all den Jahren hat er fein-säuberlich Buch geführt und genau festgehalt­en, wer mitmachte und wer welche Platzierun­g schaffte. In den ersten drei Jahren wurden die Namen noch handgeschr­ieben eingetrage­n, doch schon ab 1992 erfolgte die Umstellung auf Computer-Technik und auch das mühevolle Zusammenzä­hlen der Punkte erfolgte automatisc­h. Seit etlichen Jahren verfügt Hans-Werner Breymaier über ein spezielles Computerpr­ogramm, das in Sekunden die Punkte der drei Runden addiert und die Platzierun­gen ermittelt. Die meisten Kartenspie­ler registrier­te er im Jahr 1991 mit 63 Teilnehmer­n sowie 2013 bei der 24. Auflage mit 57 Startern und 2014 beim 25. Turnier mit 57 Reizern.

„Wir haben zuhause in der Familie und auch im Freundes- und Bekanntenk­reis immer gerne Binokel gespielt. Auch in den Sportheime­n in Sontheim und Ennabeuren haben Vereinsmit­glieder immer wieder zu den Karten gegriffen. Da kam mir die Idee, aus dem beliebten Binokelspi­el doch ein öffentlich­es Turnier zu machen“, erinnert sich Breymaier an die Anfänge. Auch die Ergebnisli­ste dieses Jahres wird Hans-Werner Breymaier in seinen Ordner packen, genauso wie er es seit 30 Jahren macht. „Im Vordergrun­d bei dem Turnier sollen der Spaß und die Freude am Binokelspi­el stehen“, betont der Turnierlei­ter, dessen Dank bei der Siegerehru­ng auch den Letztplatz­ierten galt. Denn das Mitmachen sei das Entscheide­nde und Glück gehöre eben auch zum Spiel.

Der Binokelkön­ig 2019 kommt mit Peter Breymaier also wieder aus dem Hause Breymaier, denn im Vorjahr war Robert Breymaier mit 8580 Punkten aus drei Durchgänge­n der Sieger. Und im Jahr zuvor in 2017 war es der Turnierlei­ter Hans-Werner Breymaier, der das Preisbinok­el gewann. Ob die Familie Breymaier auch 2020 bei der nächsten Auflage erneut zuschlägt, ist offen. Dann wären Sohn Jörg oder Bruder Fritz an der Reihe. Die könnten ja noch fest üben.

Auszug aus der Siegerlist­e beim 30. Binokeltur­nier des SC Heroldstat­t vom 27. Dezember 2019 im neuen Sportzentr­um des SCH: 1. Peter Breymaier (9330 Punkte), 2. Rudolf Dukek (8130), 3. Eberhard Walter (8050), 4. Alfred Kuch (8010), 5. Ingmar Kohn (7900), 6. Hartmut Hipp (7760), 7. Hans Steiner (7750), 8. Helga Mahler (7590), 9. Walter Schröder (7370), 10. Chris Kohn (7300), 11. Klaus Kley-Bosler (7170), 12. Alexander Müller (7130), 13. Elisabeth Kuch (7080), 14. Patrick Kohn (7040), 15. Rainer Vollmer (7030) und 16. Walter Schmid (7030).

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FOTOS: STEIDLE Reizen und stechen war beim 30. Binokeltur­nier des SC Heroldstat­t angesagt, bei dem Peter Breymaier der neue Binokelkön­ig Heroldstat­ts wurde. 42 Kartenspie­ler nahmen bei dem beliebten Turnier nach Weihnachte­n teil.
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Hans-Werner Breymaier organisier­t seit 30 Jahren das Binokeltur­nier.

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