Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Online-Angebot und Überraschungspaket der Stadtbücherei
LAICHINGEN - Tanja Ciborovius aus Laichingen hat einen Stapel Bücher bereit gelegt. Zumeist sind es Bilderbücher. Die gelernte Erzieherin engagiert sich ein Mal im Monat eigentlich in der Stadtbücherei – mit der Aktion „Minis“. Ziel und Anliegen sind es, dass Kinder schon früh mit Büchern in Kontakt kommen sollen und die Stadtbücherei kennenlernen. Dabei spricht sie Kinder im Alter von eineinhalb bis drei Jahren an. Die heute 45-Jährige erinnert sich genau zurück: Am 27. März 2014 gestaltete sie die Aktion „Minis erleben die Stadtbücherei“zum ersten Mal und seither ein Mal im Monat. Derzeit ist das Projekt wegen des Coronavirus gestoppt.
Für Tanja Ciborovius ist das aber keine Zeit des Stillstands. Ganz im Gegenteil: „Jetzt ist es eine gute Zeit, um diese zum Lesen zu nutzen – und so eben auch zum Vorlesen“, sagt sie. Für Eltern, Großeltern und alle weiteren Vorleser hat sie einige Tipps parat.
„Beim Lesen und Vorlesen ist es ganz wichtig, dass man sich als Elternteil Zeit nimmt“, so Ciborovius. Es gehe nämlich nicht nur um das Vorlesen, sondern darum, Beziehung zu leben. Das Kind auf den Schoß nehmen, gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen und schauen, was man gemeinsam sieht und liest. So
Die Stadtbücherei Laichingen ist derzeit für den Publikumsverkehr geschlossen. Auf Lesestoff und Informationen müssen die Nutzer trotzdem nicht verzichten.
Die Online-Bibliothek macht es möglich. Rund 30 000 E-Books – Romane oder auch Sachbücher – werden über die Homepage der Stadtbücherei bereitgestellt. Zusätzlich sind Hörbücher, Zeitschriften und Zeitungen zum Download abrufbar. Dort finden registrierte Benutzer auch Zugang zu den Datenbanken des „MunzingerArchivs“der „Brockhaus-EnzyklopäLieferservice-Angebot
würden neue Worte kennengelernt. Jetzt sei auch die Zeit gut, um Bücher aus dem Schrank zu holen, die man lange nicht in der Hand hatte. Wer sich trotzdem mit neuem Lesestoff eindecken möchte, hat in Laichingen ebenso die Möglichkeit dazu – und zwar trotz der Schließung von Stadtbücherei und Geschäften in der Corona-Zeit (siehe Informationskasten und weiterer Artikel). Ansonsten solle man auf das zurückgreifen, was man habe.
Wichtig sei, das Interesse des Kindes zu treffen. „Dann ist nämlich auch mehr Neugierde im Spiel“, merkt die 45-Jährige aus Laichingen die“und dem Filmportal „filmfriend“.
Um Schülern die Arbeit während der schulfreien Zeit zu erleichtern, erweitert die Stadtbücherei ihre digitalen Angebote um den „Duden Basiswissen Schule“und das „Brockhaus Schülertraining“, die derzeit von den Verlagen kostenlos angeboten werden.
Zudem verweist die Stadtbücherei auf das Leselernportal „Onilo“, das während der Schließzeit animierte Bilderbücher kostenlos zur Nutzung anbietet.
Auch die Stadtbücherei nimmt am
an. Kinder würden sehr schnell signalisieren, was sie mögen. „Sie haben Vorlieben für Bücher, die sie immer wieder wollen“, zeigt Tanja Ciborovius auf und fügt an: „Das ist überhaupt nicht schlimm. Dann liest man das Buch eben auch zum fünften Mal.“Eine gute Strategie sei, Kinder aus dem eigenen Fundus selbst auswählen zu lassen.
Ist ein Kind schon älter, dann kann man auch Rätsel einbauen. Heißt: Beim Vorlesen werden kleine Fehler oder Abweichungen eingebaut, die die Kinder meist sofort entdecken. Ciborovius kennt das selbst – als Erzieherin in der Kita Kunterbunt.
der Wirtschaftsvereinigung Laichingen teil. Wer gedruckte Lektüre benötigt, kann sich per E-Mail oder auch Telefon während der eigentlich üblichen Öffnungszeiten melden. Auf der Homepage können Interessierte nach verfügbaren Medien recherchieren. „Ansonsten schnüren wir auch gerne Überraschungspakete oder beraten am Telefon und schauen, was in den Regalen steht“, zeigt BüchereiLeiterin Marion König auf. Die Rückgabe kann über den Rückgabekasten erfolgen. (msc)
Mal ein anderer Name, eine andere Farbe oder andere Stimmung einer Person: Kinder würden Geschichten oft so gut kennen, dass sie sie auswendig wüssten, gerade auch wenn Reime vorkommen. Da könne der Vorleser dann ruhig auch mal seinen eigentlichen Zuhörer erzählen lassen.
Fest steht für Tanja Ciborovius: „Kinder freuen sich, wenn jemand Zeit zum Vorlesen hat.“Das Lesen sei immer aktuell. Problem jedoch: „Viele Eltern haben eben wenig Zeit zum Vorlesen. Jetzt ist die Chance groß, sich diese Zeit zu nehmen“, appelliert Tanja Ciborovius.