Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Merklingen rüstet sich gegen Corona
Plan zur Versorgung von Senioren und Risikogruppe mit Lebensmitteln und Alltäglichem steht
MERKLINGEN (sz) - Die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen hat oberste Priorität, das ist immer noch die Devise, die vom Robert-Koch-Institut ausgegeben wird. Daneben gilt ein besonderer Schutz den älteren Menschen der Bevölkerung und aller Menschen mit Vorerkrankungen. Was aber, wenn diese nicht mehr vor die Tür gehen können und sich mit dem Nötigsten versorgen, weil sie sonst Gefahr laufen sich mit der Krankheit anzustecken. Dafür gibt es aktuell viele Lösungsansätze und auch die Gemeinde Merklingen hat nun ein umfangreiches Konzept vorgelegt.
Je weiter sich der Virus ausbreitet und auch in den ländlichen Gemeinden ankommt, desto gefährlicher ist dies für die älteren und vorerkrankten Menschen. Aus diesem Grund hat die Gemeinde Merklingen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund und der AlbErnte Kontakt aufgenommen, um eine mögliche Versorgung von Älteren und Personen der Risikogruppe, die nicht mehr vor die Türe können oder nicht mehr sollten, abzuklären. Die Idee ist die Infrastruktur von Gemeinde, ASB und der AlbErnte zu nutzen.
Der Plan der Gemeinde Merklingen sieht wie folgt aus: Die Mitarbeiter im Rathaus nehmen ab Dienstag, 31. März, Bestellungen telefonisch oder per E-Mail entgegen. Immer Dienstag und Donnerstag in der Zeit von 8 Uhr bis 10 Uhr können sich Senioren und Menschen der Risikogruppe, sowie Personen in Quarantäne unter der Telefonnummer 07337 / 96 20 16 melden. Die zuvor erstellten Einkaufslisten werden dann an ASB und AlbErnte weitergegeben. Parallel kann man sich auch an anderen Tagen für Wurst- und Frischwaren sowie Gemüse und sonstige Produkte direkt an die AlbErnte unter Telefon 07337 / 325 wenden.
Der Arbeiter-Samariter-Bund wird die Einkäufe besorgen und verteilt sie über Mitarbeiter und Freiwillige, insbesondere aus dem Bundesfreiwilligendienst, und liefert diese an die Haustüre. Natürlich unter Beachtung der Hygienevorgaben. Der ASB wird immer Dienstag und Donnerstag ab 14 Uhr die Waren bis an die Haustür bringen. Die Auslieferung erfolgt völlig kostenfrei – dies gilt auch für die AlbErnte. Nur der Warenwert der Bestellung
ANZEIGE wird direkt vor Ort abgerechnet. „Als ASB wollen wir den Menschen vor
Ort helfen, unkompliziert und schnell“so Hans-Dieter Bührle, Vorsitzender des ArbeiterSamariter-Bund Region Alb & Stauferland. Auch Bürgermeister Sven Kneipp ist es ein wichtiges Anliegen, in diesen Zeiten für die Bürger Möglichkeiten der Versorgung sicherzustellen. „Wir haben viele helfende Menschen. Mit wenig Aufwand kann viel getan werden“, so der Schultes, der sich über die Bereitschaft
von Seiten der AlbErnte, ASB und seinen Gemeindemitarbeitern freut. Die Telefonnummern und Bestellmöglichkeiten werden über den ASB an alle „Essen- auf Rädern-Kunden“und Senioren im Pflegebereich verteilt sowie über das Mitteilungsblatt, über die Internetseite der Gemeinde und deren Auftritt im sozialen Netzwerk Facebook verbreitet.