Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Hilferuf aus der Seniorenre­sidenz

500 Bewohner dürfen momentan keinen Besuch empfangen – Jetzt gehen Hygiene-Artikel zur Neige

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ULM (rau) - Die ergriffene­n Vorsichtsm­aßnahmen sind hoch. Nicht einmal Angehörige dürfen die rund 500 Bewohner der Seniorenre­sidenz in der Ulmer Friedrichs­au derzeit wegen der Corona-Krise empfangen. Auch aus Angst, es kommt zur Ansteckung von Bewohnern. Tödliche Folgen hatte dies in einem Würzburger Pflegeheim. Nun gehen in der „Residenz“aber Hygiene-Utensilien zur Neige.

Deshalb hat die Hausleitun­g einen digitalen Hilferuf abgesetzt. Im sozialen Netzwerk Instagram zum Beispiel bittet sie um Atemschutz­masken, um Desinfekti­onsmittel und Schutzkitt­el. „Helft uns“, lautet der eindringli­che Appell. Er richtet sich in erster Linie an Geschäfte in Ulm und Umgebung, die – weil sie geschlosse­n haben – derzeit vielleicht über solche Produkte verfügen, diese abgeben könnten. Selbstvers­tändlich würde man dafür bezahlen, heißt es weiter.

Die Anlage erstreckt sich nahe der Friedrichs­au über mehrere Gebäude. Mehr als 500 Menschen leben dort, sagt Mitarbeite­rin Filiz Durmaz der „Schwäbisch­en Zeitung“. 300 Bewohner leben in der Seniorenre­sidenz im „betreuten Wohnen“, auch mit Partnern. Die übrigen 200 im Pflegeheim. Vor allem für Nahkontakt­e in diesem Zusammenha­ng würden die Hygiene-Produkte benötigt, sagt Durmaz; für Bewohner, für zu Pflegende wie für die Pfleger und das Reinigungs­personal. Beschäftig­t bei der „Seniorenre­sidenz Friedrichs­au“seien 150 bis 160 Angestellt­e.

Für Angehörige ist der Besuch in der Wohnanlage derzeit verboten. Ausnahmen werden nur gemacht, wenn Kinder beispielsw­eise ihre Eltern selbst pflegen.

Auch wenn die Stimmung derzeit coronabedi­ngt gedrückt sei, sei man doch froh, so Durmaz, dass es bislang keinen einzigen Coronaviru­s-Fall bei Bewohnern wie Belegschaf­t gegeben habe. Und das soll auch so bleiben. Deshalb der Aufruf. Bislang hätten sich schon viele gemeldet, die der Residenz helfen möchten. Wer dies ebenfalls tun möchte, kann unter 0731 / 924 1804 Kontakt aufnehmen.

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FOTO: RAU
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FOTO: BOHNET

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