Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Mit Klopapier an Ostern kreativ und sportlich sein
An einem Challenge-Wettbewerb über Facebook beteiligen sich die IGF und weitere Vereine Westerheims
WESTERHEIM - Klopapier in Corona-Zeiten: Es ist in aller Munde, eben weil es Mangelware ist und damit Hamsterkäufe getätigt werden. Unter einem ganz anderen Aspekt stand das Toilettenpapier über die Osterfeiertage, als es Gegenstand einer heiteren Challenge, einer lustigen Wettaktion, wurde. Über Facebook waren Vereine aufgefordert, einen originellen Beitrag in der schwierigen und ernsten Zeit angesichts des Coronavirus beizusteuern.
Viele Vereine und Gruppierungen der Region machten bei dem Wettbewerb mit und lieferten kreative Beiträge rund um das derzeit so begehrte Klopapier. Mit von der Partie waren über die Osterfeiertage auch Mitglieder der Interessengemeinschaft Fasnet Westerheim (IGF).
In kleinen Videoclips waren über Facebook etwa eine mit drei Klopapierrollen jonglierende Elisa Fischer, einen Spagat machender Franz Hohl oder eine ein Rad schlagende Tina Walter von den Gardemädchen zu bestaunen – eine Klopapierrolle in den Händen haltend. Wagemutig kickte der Vereinsvorsitzende Maximilian Hohl auf Stelzen und zeigte sein fußballerisches Können, wobei eine Klopapierrolle als Ball diente.
Weitere IGFler zeigten sich kreativ, sportlich und närrisch, und das zum Teil im Häsgewand. Antje Merker von den Schrezen kickte die Klorolle geschickter als mancher Fußballstar und Tim Lang als HellsteraMale zeigte Sohn Mats wie man eine Papierrolle geschickt ins Tor bugsiert. Alexander Walter, ebenfalls von den Hellstera, blies kräftig in eine Papierrolle, so dass Luftschlangen durch sein Zimmer wirbelten.
Noch weitere lustige Beiträge stellten Mitglieder der IGF ins Netz. Sie erfüllten bei dem heiteren Wettbewerb weit übergebührlich ihre Herausforderungen, denn drei Beiträge hätten gereicht. „Die vielfältigen und amüsanten Beiträge zeigen, was für ein vielseitiger Verein wir sind. Jede Gruppe hat sich beteiligt, viele im Häs oder Kostüm, jeder aber mit seinem ganz eigenen Talent“, erklärt sehr erfreut IGF-Vorstandsmitglied Maximilian Hohl. So sieht es auch sein Vorstandskollege Andrej
Grigoryev, der für die Teilnahme seitens der IGF maßgeblich zuständig war: „Wir beteiligten uns mit tollen Beiträgen, die sich sehen lassen konnten. Klar, dass wir als Fasnetsverein bei der lustigen Challenge mitmachten und uns der Herausforderung stellten.“Grigoryev hatte die Clips gesammelt und geschnitten und das Video dann erstellt.
Bei dieser Klopapier-Challenge, ging es darum weitere Vereine, Abteilungen und Gruppen herauszufordern, wie es der Name „Challenge“(Herausforderung) sagt. Jede Gruppierung musste drei weitere zum Mitmachen herausfordern oder animieren und einen Wetteinsatz bringen, etwa eine Kiste Bier oder ein paar Flaschen Wein oder Sekt. Ziel des Spiels war auch die Stimmung und Laune über die Osterferien angesichts der kritischen Lage zu verbessern und Kontakt zu pflegen.
Die Interessengemeinschaft Fasnet Westerheim war von den AHFußballern des SV Westerheim nominiert worden, die ihrerseits von der A-Jugend des SVW herausgefordert waren. Westerheims AH-Kicker schlugen für den Wettbewerb neben der IGF noch die AH-Fußballer der Sportfreunde Donnstetten und die Musikkapelle Westerheim vor, die sich nicht lumpen ließ und mit originellen Beiträgen die „KlopapierChallenge“bereicherte, wobei die Musiker etwa ihre Instrumente in Klopapier einrollten oder eine Rolle auf einer Tuba hüpfen ließen.
Die IGF Westerheim ihrerseits in der langen Kettenreaktion hat die Pfingstlümmel aus Hohenstadt und Hinterhau-Geister aus Heroldstatt nominiert beziehungsweise ins Spiel gebracht, die ihre Aufgaben auch schön brav erfüllten. Die Pfingstlümmel haben am Ende ihres kreativen Videos eine Flasche Asbach zerschossen, als „Demonstration“in Richtung der Fasnetsfreunde aus Westerheim: „Ihr bekommt den Asbach nicht. Wir machen mit und zeigen es euch.“Der Kommentar von IGF-Boss Maximilian Hohl zu der Geste fiel kurz und prägnant aus: „Schade um den guten Asbach.“
Herausgefordert wurden von der IGF zudem die Zollbruck-Hexa Gögglingen/Donaustetten, die nicht mit einsteigen wollten, dafür aber lieber die von der IGF geforderten drei Liter Asbach spendieren wollten, um nach Zeiten von Corona mit ihren Fasnetsfreunden aus Westerheim bei einem zünftigen Abend das gute Miteinander zu festigen und um auf die gute Fasnet anzustoßen.
Drei Liter Asbach war der Wetteinsatz der IGF, die einzubringen waren, sollte bei der Challenge ein von ihr nominierter Verein nicht innerhalb von 48 Stunden einen Beitrag liefern. Musikalisch untermalt haben die IGFler ihr Videoclip mit dem Fasnets-Hit „Die Hände zum Himmel“, der nach den Worten von Maximilian Hohl durchaus zu der CoronaEpidemie passe: Denn in dem Lied würden die Textpassagen „ .... und keiner ist allein“oder „kommt, lasst uns fröhlich sein“vorkommen. „Dies sind Aussagen, die für diese Zeit wirklich wichtig sind“, meint Maximilian Hohl.
Eine unglaubliche Kettenreaktion löste die „Klopapier-Challenge“in der gesamten Region aus, wie etwa vor Jahren die „Ice bucket challenge“(die „Eiseimer-Herausforderung), als es galt, eiskaltes Wasser in einem Eimer über eine Person zu schütten.
Nach dem Schneeball-Prinzip, der immer dicker wird, waren beispielsweise noch die Freiwillige Feuerwehr Westerheim, der Tennisclub, die Gruppe Vox, die Jazzmädchen des SVW, die Ministranten oder der Club EAT (Erhalt Alter Traditionen) eingebunden. Doch weit über Westerheim hinaus ergab sich bei dem Wettbewerb eine Kettenreaktion, so waren etwa auch Vereine aus Laichingen und den Teilorten oder aus Heroldstatt mit von der Partie.