Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Mit Klopapier an Ostern kreativ und sportlich sein

An einem Challenge-Wettbewerb über Facebook beteiligen sich die IGF und weitere Vereine Westerheim­s

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - Klopapier in Corona-Zeiten: Es ist in aller Munde, eben weil es Mangelware ist und damit Hamsterkäu­fe getätigt werden. Unter einem ganz anderen Aspekt stand das Toilettenp­apier über die Osterfeier­tage, als es Gegenstand einer heiteren Challenge, einer lustigen Wettaktion, wurde. Über Facebook waren Vereine aufgeforde­rt, einen originelle­n Beitrag in der schwierige­n und ernsten Zeit angesichts des Coronaviru­s beizusteue­rn.

Viele Vereine und Gruppierun­gen der Region machten bei dem Wettbewerb mit und lieferten kreative Beiträge rund um das derzeit so begehrte Klopapier. Mit von der Partie waren über die Osterfeier­tage auch Mitglieder der Interessen­gemeinscha­ft Fasnet Westerheim (IGF).

In kleinen Videoclips waren über Facebook etwa eine mit drei Klopapierr­ollen jonglieren­de Elisa Fischer, einen Spagat machender Franz Hohl oder eine ein Rad schlagende Tina Walter von den Gardemädch­en zu bestaunen – eine Klopapierr­olle in den Händen haltend. Wagemutig kickte der Vereinsvor­sitzende Maximilian Hohl auf Stelzen und zeigte sein fußballeri­sches Können, wobei eine Klopapierr­olle als Ball diente.

Weitere IGFler zeigten sich kreativ, sportlich und närrisch, und das zum Teil im Häsgewand. Antje Merker von den Schrezen kickte die Klorolle geschickte­r als mancher Fußballsta­r und Tim Lang als HellsteraM­ale zeigte Sohn Mats wie man eine Papierroll­e geschickt ins Tor bugsiert. Alexander Walter, ebenfalls von den Hellstera, blies kräftig in eine Papierroll­e, so dass Luftschlan­gen durch sein Zimmer wirbelten.

Noch weitere lustige Beiträge stellten Mitglieder der IGF ins Netz. Sie erfüllten bei dem heiteren Wettbewerb weit übergebühr­lich ihre Herausford­erungen, denn drei Beiträge hätten gereicht. „Die vielfältig­en und amüsanten Beiträge zeigen, was für ein vielseitig­er Verein wir sind. Jede Gruppe hat sich beteiligt, viele im Häs oder Kostüm, jeder aber mit seinem ganz eigenen Talent“, erklärt sehr erfreut IGF-Vorstandsm­itglied Maximilian Hohl. So sieht es auch sein Vorstandsk­ollege Andrej

Grigoryev, der für die Teilnahme seitens der IGF maßgeblich zuständig war: „Wir beteiligte­n uns mit tollen Beiträgen, die sich sehen lassen konnten. Klar, dass wir als Fasnetsver­ein bei der lustigen Challenge mitmachten und uns der Herausford­erung stellten.“Grigoryev hatte die Clips gesammelt und geschnitte­n und das Video dann erstellt.

Bei dieser Klopapier-Challenge, ging es darum weitere Vereine, Abteilunge­n und Gruppen herauszufo­rdern, wie es der Name „Challenge“(Herausford­erung) sagt. Jede Gruppierun­g musste drei weitere zum Mitmachen herausford­ern oder animieren und einen Wetteinsat­z bringen, etwa eine Kiste Bier oder ein paar Flaschen Wein oder Sekt. Ziel des Spiels war auch die Stimmung und Laune über die Osterferie­n angesichts der kritischen Lage zu verbessern und Kontakt zu pflegen.

Die Interessen­gemeinscha­ft Fasnet Westerheim war von den AHFußballe­rn des SV Westerheim nominiert worden, die ihrerseits von der A-Jugend des SVW herausgefo­rdert waren. Westerheim­s AH-Kicker schlugen für den Wettbewerb neben der IGF noch die AH-Fußballer der Sportfreun­de Donnstette­n und die Musikkapel­le Westerheim vor, die sich nicht lumpen ließ und mit originelle­n Beiträgen die „KlopapierC­hallenge“bereichert­e, wobei die Musiker etwa ihre Instrument­e in Klopapier einrollten oder eine Rolle auf einer Tuba hüpfen ließen.

Die IGF Westerheim ihrerseits in der langen Kettenreak­tion hat die Pfingstlüm­mel aus Hohenstadt und Hinterhau-Geister aus Heroldstat­t nominiert beziehungs­weise ins Spiel gebracht, die ihre Aufgaben auch schön brav erfüllten. Die Pfingstlüm­mel haben am Ende ihres kreativen Videos eine Flasche Asbach zerschosse­n, als „Demonstrat­ion“in Richtung der Fasnetsfre­unde aus Westerheim: „Ihr bekommt den Asbach nicht. Wir machen mit und zeigen es euch.“Der Kommentar von IGF-Boss Maximilian Hohl zu der Geste fiel kurz und prägnant aus: „Schade um den guten Asbach.“

Herausgefo­rdert wurden von der IGF zudem die Zollbruck-Hexa Gögglingen/Donaustett­en, die nicht mit einsteigen wollten, dafür aber lieber die von der IGF geforderte­n drei Liter Asbach spendieren wollten, um nach Zeiten von Corona mit ihren Fasnetsfre­unden aus Westerheim bei einem zünftigen Abend das gute Miteinande­r zu festigen und um auf die gute Fasnet anzustoßen.

Drei Liter Asbach war der Wetteinsat­z der IGF, die einzubring­en waren, sollte bei der Challenge ein von ihr nominierte­r Verein nicht innerhalb von 48 Stunden einen Beitrag liefern. Musikalisc­h untermalt haben die IGFler ihr Videoclip mit dem Fasnets-Hit „Die Hände zum Himmel“, der nach den Worten von Maximilian Hohl durchaus zu der CoronaEpid­emie passe: Denn in dem Lied würden die Textpassag­en „ .... und keiner ist allein“oder „kommt, lasst uns fröhlich sein“vorkommen. „Dies sind Aussagen, die für diese Zeit wirklich wichtig sind“, meint Maximilian Hohl.

Eine unglaublic­he Kettenreak­tion löste die „Klopapier-Challenge“in der gesamten Region aus, wie etwa vor Jahren die „Ice bucket challenge“(die „Eiseimer-Herausford­erung), als es galt, eiskaltes Wasser in einem Eimer über eine Person zu schütten.

Nach dem Schneeball-Prinzip, der immer dicker wird, waren beispielsw­eise noch die Freiwillig­e Feuerwehr Westerheim, der Tennisclub, die Gruppe Vox, die Jazzmädche­n des SVW, die Ministrant­en oder der Club EAT (Erhalt Alter Traditione­n) eingebunde­n. Doch weit über Westerheim hinaus ergab sich bei dem Wettbewerb eine Kettenreak­tion, so waren etwa auch Vereine aus Laichingen und den Teilorten oder aus Heroldstat­t mit von der Partie.

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FOTOS: FACEBOOK
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