Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Zverev arbeitet unter besten Bedingungen
FLORIDA (SID/dpa) - Es könnte schlimmer sein, viel schlimmer. Zwar fühlt sich Alexander Zverev auf seinem Weg an die Spitze von der Corona-Krise „ausgebremst“, jammern darf er dennoch nicht. Anders als viele deutsche Top-Athleten trainiert Zverev während der Zwangspause unter traumhaften Bedingungen. In seiner Wahlheimat in Florida bereitet er sich im Kreis seiner Familie auf den Tag X vor, an dem die Tennistour zu neuem Leben erwacht. „Ich betrachte das jetzt als längere Off-Season“, sagt Zverev der „Sport Bild“. Daher arbeitet der Weltranglistensiebte „extrem hart“an seinen Schwächen, „vor allem an meinen Volleys“, wie er verrät. Auch aus seinem Umfeld in der SaddlebrookAkademie bei Tampa macht Zverev kein Geheimnis. Von wegen soziale Isolation: Die Familie mit Bruder Mischa und den Eltern hält ohnehin zusammen, nun wohnen auch Teammitglieder bei den Zverevs, alles zum Wohle des Jüngsten, Langeweile ist bei „Sascha“zumindest noch nicht aufgekommen. „Wenn ich drei Monate lang mit der derselben Person spielen würde, hauen wir uns irgendwann den Schläger auf den Kopf.“Solche Probleme wünschen sich andere Profis derzeit.
Dennoch glaubt er, dass die erhoffte Wachablösung der TennisTopstars aufgrund der CoronavirusKrise aufgeschoben ist. Die älteren Stars Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer würden nach der monatelangen Turnierpause zunächst besser beginnen, sagte der 22Jährige. „Weil sie mehr Routine haben und genau wissen, was sie tun müssen. Außerdem sind sie nach der Pause frisch“, sagte Deutschlands bester Tennisprofi. „Die Pause ist also eher für die Älteren ein Vorteil. Aber ich bin mir sicher: Danach kommt der Wachwechsel.“
Seit Anfang März pausiert die Tennis-Tour bis mindestens zum 13. Juli. Zverev findet: „Es wäre toll, wenn wir dieses Jahr noch zwei Grand Slams spielen können.“