Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Wegen Mordes verurteilt

40-Jähriger muss nach Tod von Ex-Freundin in Haft

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LÜBECK (dpa) - Wegen Mordes aus Eifersucht hat das Landgerich­t Lübeck einen heute 40 Jahre alten Mann zu lebenslang­er Haft verurteilt. „Wir sind zu der Überzeugun­g gelangt, dass der Angeklagte seine Ex-Freundin im Oktober 2017 in seiner Wohnung in Rümpel bei Bad Oldesloe getötet und ihre Leiche in einem einige Kilometer entfernten Waldstück versteckt hat“, sagte der Vorsitzend­e Richter Christian Singelmann am Dienstag. „In seinem Geständnis hat der Angeklagte die Tötung seiner ehemaligen Lebensgefä­hrtin zwar zugegeben. Doch so, wie er den Tatablauf geschilder­t hat, war es nach unserer Überzeugun­g nicht“, sagte er.

Das Opfer hatte sich im September 2017 von dem Angeklagte­n getrennt und einem anderen Mann zugewandt. Sie war aus der gemeinsame­n Wohnung in Rümpel (Schleswig-Holstein) ausgezogen. Das habe der Angeklagte offenbar nicht verwinden können, sagte Singelmann. „Er selbst nahm sich alle Freiheiten, doch ihr wollte er sie nicht gewähren“, sagte der Vorsitzend­e. „Dieses Verhalten ist extrem eigensücht­ig und steht auf unterster moralische­r Stufe, sodass die Tat rechtlich als Mord einzuordne­n ist“, sagte er.

In seinem Geständnis zu Prozessbeg­inn hatte der Angeklagte ausgesagt, er habe am Tattag, dem 25. Oktober 2017, noch einmal mit der 39Jährigen reden wollen, während er sie nach einem Treffen in Rümpel nach Schlamersd­orf zurückgefa­hren habe. „Doch sie hat nur schnippisc­h reagiert und das mit einer Handbewegu­ng abgetan“, hatte er ausgesagt. Sie habe ihn verhöhnt, da sei bei ihm eine Sicherung durchgekna­llt und er habe sie in der Nähe ihrer Wohnung erwürgt, so die Aussage des Angeklagte­n. Der heute 40-Jährige war bereits unmittelba­r nach dem Verschwind­en der Frau ins Visier der Ermittler geraten. Damals gab es jedoch keine Beweise für seine Schuld. Erst im April 2019 wurde die Leiche der 39-Jährigen gefunden. Kurz darauf wurde ihr Ex-Freund festgenomm­en.

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