Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Die Brandursache bleibt im Unklaren
Feuer in der McDonald’s-Filiale: Gutachten kommt zu keinem eindeutigen Ergebnis
LAUPHEIM - Was den Brand im Februar in der Laupheimer McDonald’s-Filiale verursacht hat, können die Ermittler nicht zweifelsfrei klären. Das hat die zuständige Staatsanwaltschaft Ravensburg auf SZ-Anfrage bekanntgegeben. Lediglich zum Ort, an dem das Feuer ausgebrochen ist, lässt sich eine verlässliche Aussage treffen. Das Verfahren wurde bereits Anfang April eingestellt.
„Es steht fest, dass der Brandausbruch offenbar im Bereich eines überdachten Anbaus erfolgte“, erklärt Oberstaatsanwalt Karl-Josef Diehl. Ein Gutachten, das die Staatsanwaltschaft Ravensburg in Auftrag gegeben hat, ziehe als Brandursache eine externe Zündquelle in Betracht, etwa eine glimmende Zigarettenkippe – in der Nähe des Anbaus gebe es einen Raucherbereich für die Mitarbeiter des Schnellrestaurants.
Doch auch einen technischen Defekt hätten die Gutachter nicht ausschließen können, sagt Diehl. Konkret gehe es um eine Zuleitung zu einer Außensteckdose beziehungsweise um eine Zuleitung an einer LED-Leuchte. Das Feuer habe diese beiden Komponenten allerdings so stark beschädigt, dass es nicht mehr möglich sei, eine verlässliche Aussage zu treffen.
Die Ermittler haben zahlreiche Zeugen befragt, darunter auch die Mitarbeiter der Mc-Donald’s-Filiale, um die Möglichkeit einer fahrlässigen Brandstiftung zu überprüfen, berichtet der Oberstaatsanwalt.
„Ein Tatverdacht hat sich dabei nicht herauskristallisiert“– im Übrigen könne auch ein Gast, der den Drive-in-Schalter genutzt hat, das Feuer durch das Wegwerfen einer Zigarettenkippe verursacht haben. Denn zum Zeitpunkt des Brandausbruchs sei es sehr windig gewesen. „Insgesamt bleibt dies aber spekulativ.“
Dass die Staatsanwaltschaft in diesem Fall die Ermittlungen übernommen hat, ist kein außergewöhnlicher Vorgang: „Bei Brandsachen mit unklarer Ursache werden Ermittlungen grundsätzlich auch hinsichtlich einer fahrlässigen oder vorsätzlichen Brandstiftung geführt“, erklärt Karl-Josef Diehl. Aus diesem Grund habe die Staatsanwaltschaft das Gutachten eingeholt. Bei dem Feuer, das an einem Sonntagabend Anfang Februar ausbrach, waren mehr als 100 Einsatzkräfte vor Ort, darunter die Feuerwehren aus Laupheim, allen Teilorten und aus Biberach, außerdem die Schnelle Einsatzgruppe des DRK. Der Rettungsdienst musste zwei Personen mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus bringen.
Den Sachschaden schätzen Experten auf einen hohen sechsstelligen Betrag. Der Dachstuhl, die Kühlräume und Garagen sowie die Lüftungsgeräte müssen nach Angaben eines McDonald’s-Sprechers saniert beziehungsweise erneuert werden. Die Instandsetzung werde voraussichtlich insgesamt sechs Monate andauern – demnach wäre im August mit einer Fertigstellung zu rechnen.
„Es steht fest, dass der Brandausbruch offenbar im Bereich eines überdachten Anbaus erfolgte.“
Karl-Josef Diehl