Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ausschuss debattiert über Baugesuche
Änderungen gibt es auch beim Zementwerk, das künftig CO2 einsparen will
SCHELKLINGEN - Mit einer Vielzahl an Baugesuchen und einer Auftragsvergabe haben sich die Mitglieder des Technik- und Umweltausschusses der Stadt Schelklingen am Mittwochabend beschäftigt. Darunter war auch eine Anfrage des Schelklinger Zementwerkes, das künftig Braunkohle einsparen will.
Beschlossen wurde die Auftragsvergabe für den Kauf von Hecken für den Friedhof. 3400 Euro werden in diese Begrünung investiert. Insgesamt neun Baugesuche und ähnliche Anträge waren in der weiterhin von Abstandspflicht der Ausschussmitglieder untereinander geprägten Sitzung in der Stadthalle zu behandeln. Nicht alle Gesuche waren zustimmungsfähig. Drei Vorhaben, darunter eine Bauvoranfrage, wurden abgelehnt.
Die Ausschussmitglieder versagten auf Vorschlag der Verwaltung ihre Zustimmung für einen Carport in der Blaubeurer Straße, weil dieser außerhalb der Baugrenze geplant war. Ebenso abgelehnt wurde in Hausen in der Panoramastraße ein Garagenanbau, weil eine wohnliche Nutzung auf der Garage befürchtet wird, mit der der Abstand zum Nachbarn nicht eingehalten würde. Der Hausener Ortschaftsrat hatte dem Garagenanbau noch zugestimmt, weil die mögliche Wohnraumnutzung nicht bekannt war, begründete Ausschussmitglied und Ortsvorsteher Jürgen Glökler. Keine Zustimmung gab es auch für eine Bauvoranfrage zu einem Wohnhausbau in Ingstetten im Bereich Südliche Angelestraße, weil die Erschließung nicht gesichert ist.
Eine Diskussion hatte im Verlauf der Sitzung das Vorhaben von Heidelberg Cement ergeben, weil das Unternehmen eine Anpassung von Schadstoffbegrenzungen beim Sekundärbrennstoffeinsatz beim Betrieb ihrer Ofenlinie WT5 anstrebt und der Werksleiter anwesend war und die Fragen aus dem Gremium beantwortete. Quintessenz der Debatte war das Ziel, dass den Bürgern keine höhere Belastung zugemutet werden solle, formulierte dann Werner Meixner, der wirtschaftliche, sprich preisliche Gründe in dem Änderungsvorhaben sieht.
Der Werksleiter konnte beschwichtigen, weil es nicht um höhere Ausstoßwerte, sondern um eine Anpassung bei der Zulassung des angelieferten Materials gehe. Zum Beispiel kämen recycelte Kühlschränke zum Einsatz, wobei Kupferteile nicht im derzeit geforderten Maße beseitigt werden könnten, schilderte der Werksleiter. In diesem Zusammenhang erklärte Cypra schließlich, das Werk wolle Braunkohle einsparen und den CO2-Ausstoß senken. Das Regierungspräsidium Tübingen sei strenger, als er es von Behörden seiner vorherigen Arbeitsorten in den Zementwerken Würzburg und Mainz gewohnt war, erfuhren die Ausschussmitglieder und anwesende Zuhörer außerdem.
Zustimmung des Ausschusses gab es für den Neubau eines Mehrfamilienhauses in der Blaubeurer Straße und für den Anbau an das Wohnhaus. Der Ausschuss stimmte zu, dass in Schmiechen an der Hauptstraße hinter einem bestehenden Wohnhaus zwischen Bahn- und Felsenweg auf dem Flurstück 304/15 ein Wohnhaus mit Doppelgarage entstehen kann und in der St. Antoniusstraße in Schmiechen der Tektur stattgegeben wird, damit der Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Garagen 60 Zentimeter näher an die Straße herangerückt werden darf.
Zustimmung gab es auch für ein Baugesuch in Hausen, wo eine Massagepraxis entstehen soll. Ausschussmitglied Gerald Molz fragte nach Stellplätzen, die im Hofraum zur Verfügung stünden, wie Jürgen Glökler erklärte. Der Ortsvorsteher Hausens betonte, dass die Massagepraxis nach einer Arztpraxis und einem Feinkostlädele in jüngster Zeit die dritte Neuheit im dem Schelklinger Teilort darstelle.
Unter dem Tagesordnungspunkt „Sonstiges“ging es um Verkehrssicherheit. Gerald Molz wies auf Raser im Längental am Spielplatz und den Bedarf nach einer Geschwindigkeitssenkung hin. Engelbert Heuschmid erwähnte ein zu großes Fahrzeug, das neuerdings auf dem dafür zu kleinen Parkplatz an der Bücherei parke. Jürgen Haas beklagt an der Ausfahrt des neuen Netto-Marktes eine eingeschränkte Einsicht in die Industriestraße aufgrund parkender Lastwagen. Dort sei bereits auf 20 Metern links und rechts der Einfahrt ein Parkverbot ausgewiesen worden, informierte Verwaltungsmitarbeiter Daniel Traub. Ausschusskollege Michael Strobl meinte, dass die Straße vielleicht insgesamt mit einem Parkverbot versehen werden sollte. Die Hinweise sollten in der nächsten Verkehrsschau berücksichtigt werden, hieß es aus dem Gremium.