Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Wenn Musik das Herz erfreut

Orchester Hochsträß begeistert beim Überraschu­ngsbesuch die Bewohner des Seniorenze­ntrums Laichingen

- Von Maike Scholz

LAICHINGEN/BLAUBEUREN - Im Innenhof des Seniorenze­ntrums Laichingen klackert es. Notenständ­er werden aufgebaut; Stühle aufgestell­t und gerückt. Dann nehmen die Mitglieder des Musikverei­ns Hochsträß mit Sitz in Blaubeuren-Beiningen Platz. In ihren roten T-Shirts fallen sie zwischen den grünen Bäumen auf. Das Plätschern eines Wasserspie­ls ist zu hören, aber nur kurz, denn dann legen die Musiker los.

Es ist am Sonntag ein Überraschu­ngsbesuch in Laichingen gewesen. „Der Musikverei­n Hochsträß konnte bereits Ende Juni, nachdem diverse Lockerunge­n in der CoronaKris­e möglich wurden, seine Probenarbe­it unter gewissen Auflagen und Dank der Bereitstel­lung der alten Gemeindeha­lle wieder aufnehmen“, berichtet Hans-Peter Schwab.

Der Erbacher ist Dirigent des Musikverei­ns Hochsträß und erzählt weiter: „Da unser Jugendleit­er Christian Daur als Altenpfleg­er im Seniorenze­ntrum in Laichingen tätig ist, ist ihm die Situation der Senioren in dieser gerade diese Mitbürger hart treffenden Krise bestens bekannt – und so war es für uns als Orchester des Musikverei­ns eine Selbstvers­tändlichke­it, ihm spontan zuzusagen, als er mit der Frage auf uns zukam, ob wir den Mitbewohne­rn des

Seniorenze­ntrums nicht durch ein musikalisc­hes Ständchen eine Freude in dieser so schwierige­n Zeit machen könnten.“

Gesagt, getan: Gut eine Stunde – ab und an durch leichten Nieselrege­n beeinfluss­t – spielt der Musikverei­n Hochstäß auf. „Salemonia“, „Jubiläumsk­länge“oder auch „Ein Walzer zum Träumen“: Mit gut 30 Musikern ist der Innenhof gefüllt. Die Senioren haben im Verbindung­sweg zum Wohnbereic­h Linden Platz genommen, sitzen an Fenstern oder auf dem Balkon. Manchmal sind sie gar nicht zu sehen, dafür dann aber zu hören: Nach jedem Lied brechen Bravo-Rufe und Applaus aus. Die Überraschu­ng scheint gelungen. Das freut auch den Musikverei­n Hochsträß. Es sei für die Mitglieder eine ebenso schwierige Zeit, in der sich der größte Teil der kulturtrei­benden Vereine und Chöre nach einer Betätigung in ihrem Hobby sehne. Mit Abstand und den entspreche­nden Corona-Regelungen sei ein solcher Überraschu­ngsbesuch aber möglich. Vorsicht sei dennoch sehr wichtig. Der entspreche­nde Mund-NasenSchut­z

jedes einzelnen Musikers hängt am Notenständ­er.

Gabriele Mangold, die stellvertr­etende Präsenzkrä­fteleitung vom Seniorenze­ntrum Laichingen, freut sich über den Besuch ebenfalls. „Es ist einfach super, dass das ermöglicht werden konnte – für die Bewohner. Ich finde das ganz toll. Es ist eine Abwechslun­g im Alltag“, sagt sie. Gar keine Besuche oder nun wieder eingeschrä­nkt: Für die Bewohner des Seniorenze­ntrums sei es eine durchaus harte Zeit gewesen – und sei es immer noch. Da helfe solch eine Aktion des Musikverei­ns Hochsträß ungemein, um Freude in das Leben der Senioren zu bringen. Bei so manchen Bewohnern scheint es, als wollten die Hände mit dirigieren; andere wiederum haben sich zurückgele­hnt, die Augen geschlosse­n und lauschen den Klängen.

„Ich finde das ganz toll. Es ist eine Abwechslun­g im Alltag.“Gabriele Mangold vom Seniorenze­ntrum zur Aktion des Musikverei­ns Hochsträß

Mehr Informatio­nen zum Musikverei­n und den Angeboten finden Interessie­rte im Internet unter

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www.mv-hochsträss.de

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FOTOS: SCHOLZ

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