Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Mick Schumacher vom Eifelwetter ausgebremst
NÜRBURGRING (SID) - Mick Schumacher konnte es kaum erwarten. Sein rot-weißer Overall saß wie angegossen, der Alfa Romeo mit der Startnummer 37 stand bereit – doch die Wetterkapriolen am Nürburgring ließen das Formel-1-Trainingsdebüt des meistbeobachteten Motorsporttalents der Welt ins Wasser fallen. Bei dichtem Nebel erhielt der Rettungshelikopter keine Starterlaubnis, die 20 Rennwagen bewegten sich deswegen zwei Tage vor dem Großen Preis der Eifel (So., 14.10 Uhr/RTL und Sky) nicht einen Meter.
„Es ist schade, dass ich nicht fahren konnte“, sagte Schumacher, der das gesamte Wochenende beim Team bleiben wird. „Ich kann an Meetings teilnehmen, das Innenleben von Alfa kennenlernen. Ich will so viel Input bekommen wie möglich. Aber natürlich wäre ich lieber gefahren.“So verbrachte Schumacher die 90 Minuten am Vormittag mit dicker Jacke und Mund-Nasen-Schutz hoffend und bangend in der Teamgarage, am Nachmittag plauschte er mit FerrariPilot Sebastian Vettel und MercedesMotorsportchef Toto Wolff.
Schumacher durfte gelöst sein, denn es ist auch ohne Bewerbungsfahrt ziemlich wahrscheinlich, dass der Formel-2-Spitzenreiter im kommenden Jahr (und damit 30 Jahre nach seinem berühmten Vater) sein Renndebüt in der Königsklasse geben wird. Womöglich erhält er zudem an einem der sechs ausstehenden Rennwochenenden eine neue Chance. Losgelöst davon deutet vieles darauf hin, dass er Antonio Giovinazzi 2021 gänzlich ersetzen wird. Alfa-RomeoTeamchef Fred Vasseur vielsagend: „Wir werden Mick ganz sicher bald in der Formel 1 sehen. Ich denke, wir stehen kurz vor einer Entscheidung, was unsere Fahrer für nächstes Jahr betrifft.“Allerdings liege es „auch an Ferrari, da eine Entscheidung zu treffen“. Die scheint bereits gefallen zu sein – Teamchef Mattia Binotto zumindest beschied: „Ich denke, Mick wird bald in die Formel 1 kommen.“