Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
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Bahnprojekt Stuttgart–Ulm: Auf der Neubaustrecke ist die Hälfte der Gleise verlegt
LAICHINGER ALB (sz) Die Deutsche Bahn hat 60 von 120 Kilometern Gleise verlegt. Ende 2021 sollen die Probefahrten beginnen. Olaf Drescher, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart– Ulm GmbH sagte beim Pressetermin am Donnerstag: „Auf dem Weg zur Inbetriebnahme stehen die Signale auf Grün“
Das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm kommt weiter mit großen Schritten voran: Die Bahn hat bereits 60 Kilometer der 120 Kilometer Gleise und somit die Hälfte für die zweigleisige Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Ulm und Wendlingen verlegt. Damit ist auf einer Länge von rund 30 Kilometern die sogenannte Feste Fahrbahn zwischen Ulm und Hohenstadt komplett eingebaut. Die Bahn startet auf der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm voraussichtlich in einem Jahr mit dem Probebetrieb.
„Nach dem Probebetrieb wird in etwas mehr als zwei Jahren hier planmäßig der erste ICE vorbeirauschen. Mit Blick Richtung Inbetriebnahme der Neubaustrecke stehen bei uns alle Signale auf Grün“, so Olaf Drescher beim Termin auf der Albhochfläche bei Hohenstadt. Auch die beiden Röhren des 4847 Meter langen Steinbühltunnels, der unweit von Hohenstadt beginnt, sind bereits komplett mit Gleisen versehen. Dazu stehen auf der Albhochfläche alle rund 800 Oberleitungsmasten.
Der Probebetrieb Ende 2021 soll zunächst mit langsamen sogenannten Abnahmefahrten beginnen. Erste
Testfahrten für den Hochgeschwindigkeitsbetrieb sind 2022 geplant. Die Auftragnehmer der Bahn, die Arbeitsgemeinschaft der Firmen Rhomberg Bau und Swietelsky, setzen den Gleisbau ohne Unterbrechung fort und werden demnächst auch im Albvorland die ersten Schienen verlegen. Der Rohbau der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm ist zu 90 Prozent fertiggestellt. Der Vortrieb für über 60 Kilometer Tunnelröhren ist vollständig abgeschlossen.
Mit der Inbetriebnahme der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke werden Reisende im Fernverkehr zwischen Stuttgart und Ulm rund 15 Minuten Fahrzeit einsparen. Geplant ist, dass dann pro Stunde zwei bis drei Fernverkehrszüge über die Neubaustrecke verkehren, auch Regionalzüge sollen die Strecke bereits nutzen können.
Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm umfassen die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart und die Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Stuttgart und Ulm. Das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm ermöglicht viele neue Direktverbindungen im Fernund Regionalverkehr. Die Deutsche Bahn baut fünf neue Bahnhöfe, 120 Kilometer Tunnel und 81 Brücken. Alleine im Fernverkehr sollen jährlich über zehn Millionen Fahrgäste vom Bahnprojekt Stuttgart–Ulm profitieren. Die Inbetriebnahme der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm ist für 2022 geplant, Stuttgart 21 soll 2025 in Betrieb gehen.