Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Brandschutz für das Haus des Gastes: Nach „steinigem und zähen Weg“eine „gemeinsame tragbare Lösung gefunden“
Die Aussprache zum neuen überarbeiteten Brandschutzkonzept für das Haus des Gastes hat in der Sitzung am Dienstagabend viel Raum eingenommen. Nach einem Austausch der Argumente versuchte Gemeinderat Thomas Meffle die Wogen etwas zu glätten: „Der Weg war steinig. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Wir haben jetzt ein Ergebnis, das passt. Wir haben nun eine kostengünstigere Variante.“So sah es dann auch Wilma Rauschmaier, die die Sitzung leitete. „Wir haben eine gemeinsame, tragbare Lösung gefunden“, sagte sie.
Bei der Diskussion um den Brandschutz hielt es Gemeinderat Pius Kneer für „ungeheuerlich“, die kostengünstigste Lösung bei dem Brandschutzkonzept dem Gemeinderat vorenthalten zu haben. Die verschiedenen Brandschutzkonzepte hätten alle auf den Tisch gehört. Unter Umständen hätte die Gemeinde unnötig viel Geld ausgegeben. Die aktuellen Brandschutzvorschriften hätten andere Lösungen zugelassen.
Robert Baumeister erinnerte daran, dass in der Sitzung Mitte März der Gemeinderat das erste Brandschutzkonzept mit dem Anbringen der Außentreppe hätte verabschieden sollen, wäre nicht die CoronaEpidemie damals dazwischen gekommen. So sei die Entscheidung vertagt worden und eine alternative Lösung im Laufe der Zeit auf den Tisch gekommen. Das erste Konzept mit der Außentreppe sei „etwas blauäugig geplant“geworden, weil das Landesdenkmalamt nicht gleich mit ins Boot geholt wurde, meinte Baumeister. Auch die Nachbarn seien nicht befragt worden. Eine kostengünstigere Lösung wäre unter Umständen nicht umgesetzt worden. Jetzt gehe es doch einfacher und günstiger.
Optimal sei die gefundene Lösung im Dachgeschoss nicht, da man im Brandfall sich nicht selbst retten kann, sondern auf die Rettung durch die Feuerwehr warten müsse, erklärte Wolfram Meyer. Die Person sei auf die Hilfe anderer angewiesen. Jonas Esterl sah bei den Konzepten einen Konflikt zwischen Denkmalamt und Brandschutz. Die ganze Geschichte sei unglücklich verlaufen, meinte Richard Tritschler und bemängelte, dass bei Ortsterminen im Haus des Gastes mit aufschlussreichen Gesprächen nur wenige Ratskollegen dabei gewesen seien.
Architekt Tobias Frohberger sprach zum Brandschutz von „einem zähen und schwierigen Prozess“, bei dem das Denkmalamt mitsprach und Auflagen machte. Seine Vorgabe sei es gewesen, die bestmögliche Lösung zu finden, und die sei seiner Ansicht nach weiterhin die Außentreppe, da mit ihr eine Rettung ohne Feuerwehrmann gegeben sei. Nun sei eine eigenständige Befreiung nicht mehr möglich. Ob die neue Variante tatsächlich die günstigere Lösung darstelle, bezweifelte Frohberger. Denn die Trennwand verschlinge zwischen 14 000 und 16 000 Euro. (hjs)